Darmkrebs kann sich über Jahre entwickeln, bevor er überhaupt vom Betroffenen wahrgenommen wird, und tritt häufig im Dickdarm (Kolon) oder Enddarm (Rektum) auf. Zu Beginn fehlen oft Symptome oder diese sind sehr unspezifisch wie unter anderem Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen, Blut im Stuhl oder eine Veränderung des Stuhlgangs. Aus diesem Grund ist es so wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Mit einer Darmspiegelung lassen sich Tumoren frühzeitig erkennen oder können sogar noch an der Entstehung gehindert werden, wenn bei der Darmspiegelung Polypen entfernt werden, die sich zum Darmkrebs entwickeln können.
„Von dieser Untersuchung spüren Sie so gut wie nichts“, ermutigt Prof. Dr. Josef Menzel, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Hämatologie-Onkologie anlässlich des Darmkrebsmonats März die Bevölkerung. „Leider müssen wir feststellen, dass seit Beginn der Corona-Pandemie Vorsorgeuntersuchungen weniger häufig wahrgenommen wurden“, führt Menzel aus. „Wir sehen mehr Fälle von fortgeschrittenen Darmkrebserkrankungen mit geringeren Heilungschancen. Viele davon hätten durch eine frühzeitige Erkennung vermieden werden können.“
Die Behandlung von Darmkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, dazu gehören das Stadium der Erkrankung und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten. Die beste und daher anzustrebende Behandlungsmethode ist eine Operation, daneben können eine Strahlentherapie und/oder Chemotherapie eingesetzt werden. Die Chirurgen entfernen bei einer Operation den betroffenen Darmabschnitt und betroffene Lymphknoten. Ist die Erkrankung schon weiter fortgeschritten, sind Strahlentherapie und Chemotherapie Wege, um den Tumor zu verkleinern und seine Ausbreitung zu hemmen.
„Insgesamt ist Darmkrebs eine ernstzunehmende Erkrankung, die jedoch bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung fast immer heilbar ist. Die Behandlung von Darmkrebs hat deutliche Fortschritte gemacht“, sagt Prof. Dr. Markus Rentsch, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. „Auch bei fortgeschrittenen Tumoren, bei denen sich bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen gebildet haben, können wir im Klinikum Ingolstadt im interdisziplinären Austausch im Tumorzentrum oft die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern.“ Von den Metastasen ist vor allem die Leber betroffen. Für chirurgische Eingriffe an diesem Organ besitzen Rentsch und sein Team besondere Expertise.
Größere Rolle für Therapie mit Antikörpern und neuen Substanzen
In den vergangenen Jahren hat die Therapie mit Antikörpern und neuen Substanzen an Bedeutung gewonnen. Bestimmte Antikörper können im Tumor die Versorgung der Krebszellen mit Nährstoffen hemmen. Andere Medikamente greifen in den Stoffwechsel der Tumorzellen ein oder nutzen das körpereigene Immunsystem und bremsen so Wachstum und Ausbreitung der Krebserkrankung. „Die Wissenschaft arbeitet intensiv daran, die Effektivität von Therapien zu steigern, ohne dass die Nebenwirkungen überhandnehmen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Christoph Schulz, Leiter der Sektion Hämatologie und internistische Onkologie am Klinikum Ingolstadt. „Eine Behandlung wird bei uns von den Experten der verschiedensten Disziplinen in einem speziellen onkologischen Tumorboard beraten. Sollte der leitliniengerechte Therapiepfad nicht mehr ausreichen, arbeiten wir eng mit dem Klinikum der Universität München (LMU) zusammen, um weitere neuartige Behandlungsoptionen zu finden.“
An der Telefonaktion am 28. März von 16-18 Uhr nehmen teil:
Prof. Dr. Josef Menzel, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Hämatologie-Onkologie, 0841-9666 265
Prof. Dr. Markus Rentsch, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, 0841-9666 266
Priv.-Doz. Dr. Christoph Schulz, Leiter der Sektion Hämatologie und internistische Onkologie, 0841-9666 267
Dr. Christian Gollwitzer, Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Hämatologie-Onkologie, 0841-9666 268
Dr. Ekaterini Weschta, Stv. Direktorin und Ltd. Oberärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und Koordinatorin des DarmZentrums, 0841-9666 269