Wie funktioniert die perkutane Nephrolitholapaxie PNLL?
Die perkutane Nephrolitholapaxie lebt von der technischen Ausstattung und der Erfahrung der Operateure. Nur so können optimale Ergebnisse und niedrige Komplikationsraten erreicht werden. Unter Ultraschallkontrolle und digitaler Röntgentechnik wird der Nierenstein von aussen durch die Haut punktiert und dann unter videoendoskopischer Sicht zunächst mit Laser zerkleinert und dann abgesaugt.
Die Steinentfernung aus der Niere durch die Haut (perkutan) ist u. a. bei großer Steinmasse (partiellem bis komplettem Ausgussstein) die am besten geeignete Therapie (Therapie der ersten Wahl).
Die perkutane Nephrolitholapaxie kann evtl. auch in Kombination mit der Steinzertrümmerung durch außerhalb des Körpers erzeugte Stoßwellen (ESWL), insbesondere nach erfolgloser ESWL oder nach erfolglosem Auflösungsversuch durch Medikamente erfolgen.
Über den in Narkose angelegten Zugangs-Kanal wird ein optisches Spezialinstrument (Nephroskop) mit einem Durchmesser von 4 – 9 mm eingeführt und die Steine werden unter Sichtkontrolle mit speziellen Arbeitssonden zertrümmert (mechanisch-pneumatisch, elektromagnetisch, elektrohydraulisch, mit Ultraschall oder mit dem Holmium-Laser). Durch verbesserten Instrumentenbau konnten in den letzten Jahren die Instrumente weiter miniaturisiert werden. Die Behandlung wird dann als Mini-PNL bezeichnet. Diese eignet sich in erster Linie für kleinere Harnsteine.
Die zerkleinerten Teile werden herausgespült, abgesaugt oder mit einer Steinzange und Körbchenschlinge entfernt. Durch Röntgendurchleuchtung lässt sich dieses Vorgehen kontrollieren und die Niere auf weitgehende Steinfreiheit überprüfen. Nach dem Eingriff wird vorübergehend ein Nierenfistelkatheter in das Hohlsystem eingeführt, an der Haut fixiert, und der Urin in einen Sammelbeutel abgeleitet.