Wie sind die Erfolgsaussichten?
Bei Nierensteinerkrankung ist immer die Abwägung der Aussichten auf Steinfreiheit mit der individuellen Anatomie der Niere und der Steinmasse abzuwägen. Hinzu kommen Begleiterkrankungen des Patienten, die die Erfolgsaussichten des einen oder anderen Verfahrens deutlich beeinflussen können. Entscheidend ist neben der technischen Ausstattung für den Eingriff auch die Häufigkeit und Erfahrung mit diesem Eingriff.
Im Klinikum Ingolstadt gehört die perkutane Nierenchirurgie zum Standardrepertoire und damit zu den vergleichsweise häufig durchgeführten Eingriffen. Eine optimale Ausstattung mit neuester digitaler Röntgenanlage, Operationsnephroskopen mit unterschiedlicher Stärke, Ultraschallzertrümmerung und Holmiumlaser zur Steinzerkleinerung sowie eine digitale Endoskopiebildkette gehören zur Voraussetzung für die stark individualisierte Behandlung. Der Erfolg der Steinsanierung innerhalb der Niere und im oberen Harnleiterabschnitt ist sehr hoch (bei ca. 90 %). Nicht immer wird das angestrebte Behandlungsziel jedoch mit dem ersten Eingriff erreicht, z. B. wenn es nicht möglich ist, alle Steine bzw. Steinpartikel lagebedingt vom gewählten Punktionskanal aus zu erreichen oder wegen ihrer Härte vollständig zu zertrümmern. In diesen Fällen ist nach einigen Tagen ein zweiter Eingriff notwendig. Im Vergleich zur ESWL – der Steinzertrümmerung von aussen – sind die Steinfreiheitsraten deutlich höher, vor allem bei großen und sehr großen Steinen, oder bei Steinen, die wenig Chancen auf einen spontanen Steinabgang haben wie z. B. untere Kelchsteine mit ungünstigem Winkel.