Kinderchirurgie beinhaltet fast alle chirurgischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter bis zum 18. Lebensjahr. Dabei wird das Fachgebiet nicht wie in den chirurgischen Disziplinen der „Erwachsenenmedizin“ in Teilgebiete wie Unfallchirurgie, Bauchchirurgie, Urologie Neurochirurgie usw., aufgeteilt. Ein Kinderchirurg versorgt Kinder sozusagen von „Kopf bis Fuß“. Deshalb ist die Ausbildung zum Kinderchirurgen sehr komplex und zeitintensiv, um optimal auf die verantwortungsvolle und filigrane Arbeit an unseren Kindern vorbereitet zu sein.
Im Mittelpunkt der Arbeit eines Kinderchirurgen steht die Korrektur angeborener Fehlbildungen. Dabei werden sogar Frühgeborene ab der 24. Schwangerschaftswoche operativ behandelt.
Aber nicht nur diese sehr kleinen Patienten benötigen eine entsprechende Expertise, auch für ältere Kinder ist es notwendig Bedingungen zu schaffen, die auf ihr Alter abgestimmt sind (Empathie des ärztlichen und pflegerischen Personals, Kinderanästhesie, kindgerechtes Umfeld usw.).
Da Kinder wachsen bzw. einige Erkrankungen eine lebenslange ärztliche Begleitung erfordern, sind Kenntnisse der kindlichen Entwicklungsphasen und die Anbindung an eine Kinderchirurgie neben der kinderärztlichen Betreuung unerlässlich. Dies zeigt sich zum Beispiel auch in der Unfallchirurgie, die im Kindesalter die Besonderheiten des wachsenden Skeletts berücksichtigen muss.
Das Schönste an der Kindermedizin sind die Kinder selbst, ihre Fröhlichkeit und ihr unbekümmerter Blick für das Leben, trotz ihrer manchmal schweren Erkrankung. Diese Heiterkeit und das Kinderlachen sind für uns Kindermediziner das größte Kompliment und der Impuls, uns weiterhin liebevoll um jedes Kind zu kümmern. Trotz der Komplexität des Fachgebietes ist gerade dieses Erleben die Faszination, die dieses Fachgebiet ausstrahlt.