Herzrhythmusstörung, Abklärung von Ohnmachsanfällen
In körperlicher Ruhe schlägt das gesunde Herz 60 bis 80 mal pro Minute (sogenannte Herzfrequenz: Anzahl Herzschläge pro Minute). Es schlägt regelmäßig, das heißt, die Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen sind weitgehend gleich. Unter Belastung kann die Herzfrequenz je nach Alter bis auf 180 Schläge pro Minute ansteigen, im Tiefschlaf auf bis zu 40 Schläge abfallen. Jeder Mensch hat auch vereinzelte Extraschläge, die einen kurzfristig unregelmäßigen Puls verursachen. Sie sind harmlos und werden in den meisten Fällen gar nicht wahrgenommen. Von Herzrhythmusstörungen wird gesprochen, wenn das Herz anhaltend zu schnell oder zu langsam für den jeweiligen Belastungszustand oder aber über längere Zeit unregelmäßig schlägt. Herzrhythmusstörungen können Beschwerden verursachen oder auch ohne Beschwerden bestehen. Typische Beschwerden wären Stolpern im Brustkorb, unangenehmes Herzklopfen oder Herzrasen, Atemnot, Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit (Leistungsknick), Schwindel bis hin zu plötzlichem Bewusstseinsverlust. Die allermeisten Herzrhythmusstörungen sind nicht gefährlich, auch wenn sie deutliche Beschwerden verursachen können.
Einige wenige sind jedoch akut lebensbedrohlich und müssen einer sofortigen Behandlung zugeführt werden. Die meisten Herzrhythmusstörungen bedürfen einem Eingriff nur bei Beschwerden
Zur Beseitigung von Herzrhythmusstörungen mit schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag können Medikamente gegeben werden (sogenannte Antiarrhythmika), zum anderen besteht in vielen Fällen die Möglichkeit der Katheterverödung bzw. Katheterablation (Elektrophysiologische Untersuchung / Katheterablation). Auch das Beenden einer schnellen Rhythmusstörung mittels Elektroschock ist möglich (Kardioversion). Bei Herzrhythmusstörungen mit zu langsamem Herzschlag und Beschwerden kommt in der Regel die Behandlung mit einem Herzschrittmacher zum Einsatz (Herzschrittmacherimplantation). Bei den selteneren lebensbedrohlichen, schnellen Herzrhyhthmusstörungen, oder wenn aufgrund einer schweren Herzerkrankung ein hohes zukünftiges Risiko für solche Rhythmusstörungen besteht, wird die Einpflanzung eines Defibrillators empfohlen (Defibrillatorimplantation (ICD)).
Sie können Ihren Herzschlag selbst messen, indem Sie mit dem linken Zeigefinger auf der Innenseite des rechten Unterarms 2-3 cm oberhalb des Daumenballens tasten. Auch am Hals lässt sich der Herzschlag gut messen, hierzu tasten Sie mit dem Zeigefinger direkt neben dem Kehlkopf unmittelbar unterhalb des Unterkiefers. Er kann zu langsam sein (unter 50Schläge/min) oder zu schnell (über 110Schläge/min gemessen außerhalb von Belastungen und Aufregungen), er kann regelmäßig oder unregelmäßig sein.