Was ist Prostatakrebs?
Die Krebserkrankung der Prostata (Vorsteherdrüse) ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes. Von der Entstehung des Prostatakrebses bis zur Erkrankung des Patienten mit Beschwerden vergehen oft viele Jahre. Daher kommt der Früherkennung des manifesten Prostatakarzinoms eine besonders hohe Bedeutung zu. Darauf stützt sich auch die Entscheidung der gesetzlichen Krankenkassen, in Deutschland für alle Versicherten ab dem 45. Lebensjahr Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung des Prostatakrebs zu übernehmen.
Woher kommt der Prostatakrebs überhaupt?
Die genaue Entstehung des Prostatakarzinoms ist bis heute nicht vollständig geklärt. Jedoch wurden zahlreiche Faktoren beschrieben, die Einfluss auf die Entstehung und das Wachstum dieser Erkrankung haben. Im Folgenden sind einige dieser Faktoren beispielhaft aufgeführt.
Genetische Ursachen
Bei 9% aller Erkrankungsfälle wird eine vererbbare Ursache zugrunde gelegt. So verdoppelt sich das Erkrankungsrisiko bei einem Erkrankungsfall mit Verwandtschaft ersten Grades. Bei zwei bis drei Erkrankungsfällen im engsten Familienkreis ist es sogar fünf- bis elffach erhöht. Auch eine Reihe von Erbgutveränderungen kann ursächlich sein. Wahrscheinlich kann nicht eine einzelne Veränderung des Erbguts für die Entstehung eines Prostatakarzinoms verantwortlich gemacht werden, sondern das gleichzeitige Auftreten mehrerer oder vieler Veränderungen.
Ernährung
In Tierversuchen wurde herausgefunden, dass zum Beispiel eine fettfreie Ernährung das Wachstum eines Prostatakrebses verlangsamen kann. Bevölkerungsstudien zeigten auch beim Menschen eine Verbindung zwischen Fettgehalt der Ernährung und dem Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken. So war bislang in Asien die Häufigkeit der Prostatakrebserkrankung aufgrund der Ernährung (wenig Fleisch, hoher Anteil an pflanzlicher Nahrung) eher gering, inzwischen steigt die Erkrankungsrate an Prostatakrebs jedoch wegen der zunehmend westlichen Lebensweise deutlich an. Man vermutet zudem, dass eine hohe Calciumzufuhr ebenfalls das Erkrankungsrisiko steigern kann. Es gibt aber auch Hinweise für mögliche schützende Effekte von bestimmten Ernährungsbestandteilen, wie z.B. Selen oder Vitamin E.
Hormone
Den Einfluss des männlichen Sexualhormons Testosteron auf das Prostatakarzinom nutzt man zur Therapie dieser Erkrankung. Seine Rolle in der Entstehung ist dagegen nicht geklärt.