Darmerkrankungen, chronisch-entzündliche (CED)
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, deren Entstehung und Entwicklung trotz intensiver Forschung nach wie vor nicht vollständig geklärt ist. Diese Erkrankungen können schwerwiegende Entzündungen hervorrufen, die lebensbedrohlich sein können. In diesen seltenen Fällen kann eine Operation notwendig sein, um den betroffenen Darmabschnitt zu entfernen. Die Therapie von CED ist sehr differenziert und beinhaltet in der Regel eine medikamentöse Therapie mit Immunsuppressiva oder eine chirurgische Therapie. Eine Operation ist heutzutage nur selten erforderlich.
Anatomie
CED kann jeden Abschnitt des Magen-Darm-Trakts betreffen, von der Mundhöhle über den Dünndarm bis zum Dickdarm. Die Wahl der optimalen Therapie hängt vom Ort der Erkrankung ab. Eine besondere Herausforderung stellt der perianale Befall mit Morbus Crohn dar, der häufig mit einem chronischen Fistelleiden um den After (Anus) herum einhergeht. Durch den After wird der Stuhl nach außen abgegeben.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der CED sind nicht bekannt, es wird jedoch eine genetische Prädisposition in Kombination mit Umwelteinflüssen vermutet. Rauchen wird mit einem ungünstigen Verlauf der Erkrankung in Verbindung gebracht. Bei Erkrankten wurde festgestellt, dass das Spektrum an natürlichen Darmbakterien deutlich eingeschränkt ist. Eine individuelle Abstimmung der Therapie auf die Patient*in ist in jedem Fall notwendig, da es keine allwirksame und immer zutreffende Therapie gibt.
Heilungschancen
Eine vollständige Ausheilung von CED ist vor dem Hintergrund der vermuteten Ursachen nicht möglich. Durch die geeignete Therapie ist eine Symptomkontrolle bis hin zur vollständigen Symptomfreiheit möglich. Dennoch kann bei einem Nicht-Ansprechen auf die Therapie Darmkrebs entstehen, so dass im Verlauf immer eine Kontrolle zur Früherkennung einer bösartigen Entwicklung erfolgen muss
Symptome
Die CED kann sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen. Die Patient*innen berichten von immer wieder auftretenden krampfartigen Darmbeschwerden. Diese werden von teils wässrigen, teils blutigen Durchfällen begleitet. Die Symptome können in regelmäßigen Abständen auftreten und sich langsam verschlimmern.
Untersuchung und Diagnose
Die Diagnose wird in der Regel durch eine Magen- oder Darmspiegelung in Verbindung mit den klinischen Zeichen gestellt. Schichtbildgebungen wie ein CT im akuten Krankheitsstadium und ein MRT bei chronifizierter Erkrankung können notwendige Ergänzungen sein, um das Krankheitsausmaß und die daraus resultierende Therapie festzulegen.
Behandlung
In der überwiegenden Zahl der Fälle ist eine Kontrolle der Symptome und damit Beschwerdefreiheit durch eine medikamentöse Therapie möglich. Nur in Fällen, in denen keine Symptomkontrolle erzielt werden kann oder Komplikationen wie Engstellen des Darms, Blutungen oder bösartige Geschwulstbildung auftreten, muss eine Operation erfolgen. Unter Umständen kann diese laparoskopisch, also minimal-invasiv erfolgen, gelegentlich muss jedoch ein großer Bauchschnitt vorgenommen werden.
Eine Operation bei CED kann eine Teil- oder Totalentfernung des betroffenen Darmabschnitts umfassen. In manchen Fällen kann auch ein künstlicher Darmausgang erforderlich sein, der später wieder rückgängig gemacht werden kann.
Rehabilitation und Nachsorge
Eine Rehabilitation ist nur nach einer Operation sinnvoll. Bei erfolgreicher medikamentöser Therapie und Beschwerdefreiheit empfiehlt sich dennoch die regelmäßige Kontrolle der dauerhaften Wirksamkeit der Therapie. Auch nach erfolgreicher medikamentöser Therapie und Beschwerdefreiheit empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle, um die dauerhafte Wirksamkeit der Therapie zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.
Lebensqualität nach der Operation
Die Lebensqualität der Patient*innen nach einer Operation bei CED hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Umfang des Eingriffs, eventuellen Komplikationen und der individuellen Anpassungsfähigkeit an Veränderungen im Verdauungssystem. Sollten nach einer Dickdarm-Entfernung Probleme auftreten, wie beispielsweise eine hohe Stuhlfrequenz, müssen diese gesondert abgeklärt und behandelt werden.