Magengeschwür
Magengeschwüre entstehen durch ein Ungleichgewicht an Magensäurefreisetzung und natürlichem Magenschleimhautschutz. Dies führt zu Entzündungen, die im schlimmsten Fall in Geschwüren, den Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, ausarten können. Diese Geschwüre können zu erheblichen Komplikationen führen wie zum Beispiel Blutungen oder einem Magendurchbruch.
Anatomie
Der Magen ist ein Hohlmuskel, der mit Schleimhaut ausgekleidet ist, und gehört zum Verdauungstrakt. Weil sich der Magen immer wieder zusammenzieht, wird das aufgenommene Essen mit Magensäure vermengt und zerkleinert. Dadurch entsteht ein Speisebrei, der zur weiteren Verdauung schubweise vom Magen in den Dünndarm transportiert wird. Entstehen in der Schleimhautschicht Lücken oder zu viel an Magensäure, dann wird der Magen selbst verdaut und es entstehen Geschwüre. Ihre Lage ist sehr häufig in der Nähe des Magenpförtners – davor oder dahinter.
Ursachen und Risikofaktoren
Klassische Auslöser für Magengeschwüre sind Zigaretten- und Alkoholkonsum sowie übermäßiger Kaffeegenuss. Eine weitere Ursache können hormonproduzierende Tumore sein, welche die Regulation der Säureschutzmechanismen außer Kraft setzen. In seltenen Fällen kann ein beginnender Magenkrebs auch zu Magengeschwüren führen.
Heilungschancen
Die Heilungschancen hängen von der Ursache und der Bereitschaft der Betroffenen ab, sich auf eine Therapieempfehlung konsequent einzulassen. Bei einer gutartigen Erkrankung ist bei optimaler Therapie von einer kompletten Heilung auszugehen.
Symptome
Symptome eines Magengeschwürs können Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blut im Stuhl oder im Erbrochenen sowie Gewichtsverlust sein. Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist ein wesentliches Instrument, um ein Magengeschwür zu diagnostizieren. Mit Hilfe eines flexiblen dünnen Schlauchs werden dabei die Speiseröhre, der Magen und Teile des Zwölffingerdarms untersucht. Hierbei sollte nach Möglichkeit auch eine Probenentnahme zum Ausschluss einer bösartigen Ursache erfolgen. Eine Computertomografie neben einer Röntgenübersichtsaufnahme ist ein effektives Mittel, um einen Magendurchbruch auszuschließen. Zur Kontrolle eines Therapieerfolges müssen sowohl am Behandlungsbeginn als auch im Verlauf Laborwerte kontrolliert werden.
Behandlung
Die Behandlung von Magengeschwüren ist eine Domäne der gastroenterologischen Internist*innen. Nur im Falle schwerer Komplikationen oder bösartiger Tumore als Ursache ist überhaupt eine chirurgische Therapie erforderlich. Sollte eine chirurgische Maßnahme notwendig sein, muss der Magen entsprechend operiert werden. Die Möglichkeiten reichen von einer einfachen Ausschneidung eines Geschwürs und der Vernähung der Magen- und Zwölffingerdarmwand bis hin zur Teilentfernung von Magenabschnitten und Wiedervereinigung von Magen und Darm durch Naht. Gelegentlich kann eine Beteiligung großer Blutgefäße und der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenwege vorliegen. In solchen Situationen ist die Operation sehr risikoreich und nicht immer auf Anhieb erfolgreich. Wenn Magenkrebs die Ursache für die Geschwürbildung ist, muss dringend eine Therapie für Magenkrebs erfolgen.
Rehabilitation und Nachsorge
In der Nachsorge gilt es insbesondere zu überprüfen, ob der Effekt der eingeschlagenen Therapie anhält und kein Rückfall auftritt. Eine Reha-Behandlung ist in der Regel nicht erforderlich, kann aber bei schwerer Erkrankung dennoch zu empfehlen sein.
Lebensqualität nach einer Magengeschwür-Operation
Die Lebensqualität sollte nach einer Erholungsphase von vier bis sechs Wochen wieder den Status wie zuvor erlangen. Allerdings kann auch das Wissen um die Erkrankung und das Risiko eines Wiederauftretens bei unzureichender Therapie die Lebensqualität vorübergehend beeinträchtigen. Sofern bösartige Erkrankungen die Ursache sind, wird die Lebensqualität durch deren Ausmaß und Therapiemöglichkeiten bestimmt.
Es ist wichtig, dass sich die Patient*in regelmäßig ärztlich untersuchen lässt, um einen erneuten Ausbruch der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und entsprechend behandeln zu können. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung kann auch dazu beitragen, das Risiko eines erneuten Ausbruchs zu reduzieren.