Erkrankungen der Nebenschilddrüse
Hyperparathyreoidismus
Als Hyperparathyreoidismus wird eine erhöhte Sekretion von Parathormon bezeichnet, die mit normalen oder erhöhten Serumkalziumspiegeln einhergeht, bezeichnet. Es handelt sich um eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Als Ursache liegen in 80 bis 85 % der Fälle gutartige Drüsenknötchen (Nebenschilddrüsenadenome) vor, in geringem Maße sind diese an mehreren Stellen oder in allen (in der Regel vier) Nebenschilddrüsen lokalisiert.
Noch seltener gibt es Syndrome mit kombinierter überschießender Hormon-Produktion (MEN-Syndrom) oder auch bösartige Veränderungen der Nebenschilddrüse. Der Hyperparathyreoidismus kann auch als Folge eines Eingriffs in den Hormon- oder Elektrolythaushalt, beispielsweise bei Nierenfunktionsverlust und Dialysepflicht entstehen, und sich verselbstständigen. In allen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff anzustreben, da ansonsten schwere Defizite im Calcium- und Phosphathaushalt des Körpers entstehen können.
Behandlung
Die chirurgische Vorgehensweise zur Behandlung von Nebenschilddrüsenadenomen ähnelt sehr der Vorgehensweise bei Schilddrüsenveränderungen. Die Schilddrüse wird lediglich in der Operation mobilisiert, um an die betreffende Nebenschilddrüse zu gelangen. Diese wird dann auch aus ihrem Bett isoliert und entfernt. Entscheidend ist hierbei eine genaue Diagnostik im Vorfeld, um während der Operation zu wissen, welche der Nebenschilddrüsen (von in der Regel vier) ursächlich für die Hormonproduktion ist. Während der Operation wird als Therapiekontrolle der Parathormonspiegel bestimmt.
Nebenschilddrüsenkarzinom
Eine bösartige Erkrankung der Neben-Schilddrüse wird als Nebenschilddrüsenkarzinom bezeichnet und ist extrem selten. Sollte dies bei einer Entfernung der Nebenschilddrüse entdeckt werden und zu diesem Zeitpunkt nicht durch eine Streuung aufgefallen sein, muss eine gezielte Diagnostik, fast wie eine Rasterfahndung angestrebt werden, um etwaige Absiedlungen zu detektieren. Diese sollten, wenn möglich, entfernt werden, um etwaige Calcium-Stoffwechselstörungen zu verhindern.