Minimalinvasive und roboter-gestützte Chirurgie mit dem Da Vinci
Eine Vielzahl unserer Operationen wird minimal-invasiv durchgeführt. Der Zugang zu den erkrankten Organen erfolgt über mehrere, meist nur wenige Millimeter lange Schnitte (Laparoskopie oder Schlüsselloch-Chirurgie). Dies bedeutet, dass eine Kamera und chirurgische Instrumente über kleine Schnitte von etwa 0,5 bis 1,5 cm Länge über die Bauch- oder Brustwand eingeführt werden, damit im Lauf der Operation gesundes Gewebe möglichst nicht verletzt werden muss und die Narbenbildung möglichst geringgehalten werden kann.
Allerdings muss ein Organabschnitt, der entfernt werden soll, später durch einen Zugang, der auf eine entsprechende Größe erweitert wird, aus dem Körperinneren geborgen werden. Man spricht dann von einem sogenannten Bergeschnitt. Ist zu erwarten, dass dieser bei einem Eingriff etwa gleich groß ausfällt wie der übliche Zugang bei der klassischen offenen Operationsmethode, ist der Vorteil der minimalinvasiven Chirurgie kaum noch gegeben.
Die durch den Da Vinci-Roboter gestützte Chirurgie stellt eine spezielle, technisch deutlich weiterentwickelte Form der minimalinvasiven Chirurgie dar. Sämtliche Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie gelten auch für die Roboter-assistierte Chirurgie mit dem Da Vinci. Es entstehen nur kleinere Narben im Vergleich zum herkömmlichen Vorgehen, und es kommt in der Folge nur zu geringeren postoperativen Schmerzen. Warum eigentlich nur „gestützt“? Weil die Chirurg*in die Instrumente steuert und nicht die Maschine.
Zwei wesentliche Vorteile des roboter-gestützten Vorgehens stechen heraus: Der Operierende gewinnt durch den Da Vinci-Roboter eine besonders präzise Sicht auf das Operationsfeld im Körper der Patient*in. Die optische Qualität der Roboterkamera ist gegenüber der herkömmlichen Laparoskopie verbessert. Durch zwei Okulare erlaubt sie eine Art dreidimensionale Sicht im Körper. Zweitens haben die Instrumente zusätzliche Rotations- und Abwinkelmöglichkeiten am Instrumentenende. Letzteres erlaubt die Freiheitsgrade einer Hand ab dem Handgelenk auf einem Raum von nur ca. 1,5 Kubikzentimetern. Damit kann die Chirurg*in besonders präzise und in der Folge gewebe- und patientenschonend vorgehen