Lungenmetastasen
Die Entfernung auch mehrerer Lungenmetastasen ist prinzipiell bei allen Primärtumoren sinnvoll, wenn dadurch eine komplette Tumorentfernung bezogen auf den gesamten Körper erzielt werden kann. Jedenfalls ist die Entscheidung zur Resektion von Metastasen an einen Beschluss eines interdisziplinären Tumorboards zu treffen. Dabei spielt die Anzahl der zu resezierenden Metastasen eine prognostische Rolle; Ziel ist daher eine Entfernung aller Metastasen im Gesunden. In vielen Fällen ist die Entfernung der Metastasen eine Alternative zu einer Chemotherapie oder Bestrahlung.
Meistens werden Lungenmetastasen im Rahmen der Abklärung (synchron) oder im Rahmen Tumornachsorge (metachron) eines anderen Primärtumors gefunden. Die Patienten bemerken selten Symptome wie Husten, Auswurf, Schmerzen im Brustraum, Blut im Auswurf oder Atemnot.
Diagnostik
Neben der konventionellen Röntgenuntersuchung der Lunge in zwei Ebenen kann durch eine Computertomographie der Lungen in wenigen Millimeter starken Schichten die Lage der einzelnen Metastasen, deren Größe und Anzahl bestimmt werden. Aber auch Lymphknotenvergrößerungen im Bereich des Mittelfells können erkannt werden.
Wenn technisch eine Entfernung aller Metastasen im Gesunden möglich erscheint, muss zunächst in allen anderen Körperregionen (weitere Metastasen z. B. in der Leber) und insbesondere im Bereich der Umgebung des entfernten Primärtumors nach Tumoren gefahndet werden. Erst wenn diese Untersuchungen ohne positives Ergebnis bleiben, kann nach Prüfung der funktionellen Operabilität (Echokardiogrphie, Lungenfunktion, Belastungs- EKG, Spiroergometrie) der Eingriff durchgeführt werden.
Operative Therapie
Bei der Entfernung der Metastasen reicht ein Saum gesunden Lungengewebes um den Herd herum aus. Aufgrund dessen kann unter Umständen auch eine gewebeschonende Laserentfernung erwogen werden. Anatomische Resektionen wie die Entfernung eines Lungenlappens oder -segments sind bei zentralem Sitz einer Metastase im Einzelfall notwendig. Die Entfernung eines ganzen Lungenflügels sollte wenn möglich vermieden werden, da im Verlauf der Erkrankung auch Metastasen der Gegenseite möglich sind, die dann in der Regel nicht mehr operiert werden könnten.