Kinderneurochirurgie
Werden bei Un- oder Neugeborenen schwere Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, des Schädelknochens und der Wirbelsäule diagnostiziert, ist das für Eltern und Angehörige verständlicherweise oft eine schockierende Nachricht.
Wir lassen Sie mit dieser Diagnose nicht allein und begleiten Sie und Ihr Neugeborenes von Beginn an durch den bevorstehenden Behandlungsprozess. Dafür stehen Ihnen unsere Spezialistinnen und Spezialisten der Kinderchirurgie zur Seite. Ihr Kind erhält bei uns eine intensive ärztliche und pflegerische Betreuung. Für die bestmögliche Therapie kooperieren wir eng mit anderen Fachdisziplinen des Klinikums, insbesondere der Klinik für Neurochirurgie.
Folgende Operationen führen wir durch:
Spina bifida, auch Spaltwirbel oder offener Rücken genannt, ist eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Die Wirbelsäule des Embryos hat sich bei der Entwicklung nicht vollständig verschlossen. Nerven und Rückenmarksteile, die normalerweise im Wirbelkanal verlaufen, wölben sich sackförmig aus dem Rücken heraus. Dies führt zur Schädigung von Nervenzellen und so zu Einschränkungen bei der Bewegungsfähigkeit oder Lähmungen von Blase und Enddarm.
Diagnose
- Die Diagnose erfolgt häufig schon während der Schwangerschaft durch eine Ultraschalluntersuchung. Die Fehlbildung ist hier in vielen Fällen eindeutig zu erkennen. Zudem kann mittels einer Blutprobe der werdenden Mutter die Fehlbildung festgestellt werden.
- Nach der Geburt ist der offene Rücken deutlich sichtbar und damit einfach zu diagnostizieren. Um die Schwere der Fehlbildung zu bestimmen, führen wir unter anderem folgende Untersuchungen durch:
- Röntgen
- Computertomographie (CT)
- Ultraschall
Behandlung
Die Operation der Spina bifida sollte innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt erfolgen, damit das Rückenmark und die Nerven so gut wie möglich geschützt werden können.
Ein Hydrocephalus, umgangssprachlich auch Wasserkopf genannt, entsteht, wenn der Abfluss der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit gestört ist. In etwa 80 Prozent der Fälle tritt dieser in Zusammenhang mit einer Spina bifida auf. Wir führen in diesen Fällen eine Shunt Operation zur Entlastung des Gehirns durch.
Diagnose
Um einen Hydrocephalus zu bestimmen, gibt es drei gängige bildgebenden Verfahren:
- Ultraschall
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT).
Behandlung
Um das Hirnwasser abzuführen, setzen wir einen Shunt, eine Art Ableitungssystem, ein. Er besteht aus einem Ventil zur Regulierung des Hirninnendrucks und Kathetern, die das Hirnwasser abführen.
Die Ursache für die Erkrankung ist ein verfrühter Verschluss oder auch eine Verknöcherung der Schädelnähte. Dadurch hat das Hirn des Säuglings während der Entwicklung nicht genügend Platz zur Verfügung. Dies führt zu Entwicklungsstörungen des Gehirns.
Diagnose
Eine Verknöcherung des Schädels ist meist mit dem bloßen Auge sichtbar. Um die Diagnose zu sichern und die spätere Therapie einzuleiten, machen wir Röntgen- und Computertomografieaufnahmen. Zusätzlich messen wir die Hirnströme, führen neurologische und augenärztliche Untersuchungen durch.
Behandlung
Um die Nahtsynostosen zu behandeln, müssen die Kinder operiert werden. Damit wird die Form des Schädels gebildet, um dem Gehirn den nötigen Platz für seine Entwicklung zu geben. Der chirurgische Eingriff finden meist zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat statt.