Medizinisches Spektrum
Dr. med. Katharina Walther
Marina Topciov
Dr. med. T. Haselbeck
Eine an den besonderen Bedürfnissen ausgerichtete Versorgung
Ältere Patient*innen erhalten im Klinikum Ingolstadt nach Unfällen eine auf ihre besonderen Bedürfnisse ausgerichtete Versorgung. Sturzbedingte Verletzungen gehören zu den fünf wichtigsten Ursachen für den Verlust an Lebensjahren mit hoher Lebensqualität. Die meisten Knochenbrüche können über eine Phase der eingeschränkten Beweglichkeit zu muskulären, koordinativen und kognitiven Defiziten bei den Patient*innen führen. Um dies zu vermeiden, arbeiten Unfallchirurg*innen und Altersmediziner*innen eng in einer eigenen Sektion Alterstraumatologie mit 20 Betten zusammen. Ein derartiger interdisziplinärer Zusammenschluss von Spezialist*innen verschiedener Fachdisziplinen stellt ein besonderes Exzellenzmerkmal zugunsten unserer Patient*innen dar und trägt dem zunehmenden demographischen Altern der Gesellschaft Rechnung.
Ältere Patient*innen mit Vorerkrankungen als Zielgruppe
Bereits in der Notfallklinik identifizieren wir die älteren Patient*innen, die besonders von der Behandlung in der Alterstraumatologie profitieren. Dies sind in erster Linie betagte Patient*innen, die an drei oder mehr chronischen Krankheiten leiden. Zahlreiche Studien belegen, dass geriatrische Patient*innen erheblich von einem interdisziplinären und interprofessionellen Ansatz profitieren. So führt die enge Zusammenarbeit der ärztlichen Expert*innen und der erfahrenen Therapeuten- und Pflegeteams zu einer frühen Mobilisation ab dem ersten postoperativen Tag und damit nicht nur zur Vermeidung typischer Komplikationen wie postoperativer Infekte, Verwirrtheitszustände oder Druckgeschwüren, sondern auch zu einem raschen Wiedererlangen von Selbstständigkeit und Mobilität.
Expert*innen für Pflege und Therapie fördern die Eigenständigkeit
Alle Pflegekräfte in der Alterstraumatologie sind in der aktivierend-therapeutischen Pflege geschult und verfügen über Erfahrung in der Behandlung geriatrischer Patient*innen. Diese besondere Art der Pflege soll einem Verlust der Alltagskompetenzen vorbeugen. Ein Team aus Fachkräften der Physiotherapie, Physikalischen Therapie, Ergotherapie, Logopädie sowie Psychologie/ Neuropsychologie begleitet die Patient*innen während des gesamten Aufenthalts.
Die poststationäre Weiterversorgung stellt unser Fallmanagement sicher, zum Beispiel über eine Geriatrische Rehabilitationsbehandlung oder Anschlussheilbehandlung über unsere Kooperationspartner. Schließlich gilt es auch, sich fallspezifisch um Hilfsmittel, häusliche Versorgung oder Organisation eines Pflegedienstes zu kümmern, um so eine umfassende Versorgungssituation für unsere Patient*innen zu erreichen.