Neuropsychologie
Viele psychiatrische Erkrankungen sind mit neuropsychologischen Störungen assoziiert. Diese Störungen können (Mit-) Ursache, Begleitsymptomatik oder Folge der psychiatrischen Grunderkrankung sein. Auch die Behandlung selbst kann potenziell zu vorübergehenden neuropsychologischen Defiziten (zum Beispiel zur temporären Einschränkung beim Führen eines Fahrzeuges) führen. Die standardisierte neuropsychologische Diagnostik hat in der Psychiatrie im letzten Jahrzehnt weltweit weiter an Qualität und Bedeutung gewonnen. Das ständig erweiterte Wissen um die Funktionsweise des Gehirns hatte und hat die Entwicklung neuer psychologischer Testverfahren zur Folge. Verbesserte computergestützte Verfahren machen es möglich, große Datenmengen zu erfassen und auszuwerten.
Folgende neuropsychologische Fragestellungen stehen bei der Diagnostik z.B. von depressiven Erkrankungen, Psychosen und dementiellen Erkrankungen im Vordergrund:
- Aufmerksamkeitsleistungen (z.B. Alertness, geteilte Aufmerksamkeit, selektive Aufmerksamkeit, Vigilanz)
- Intelligenzmessung (z.B. verbale, kristalline, sprachungebundene Intelligenz)
- Exekutivfunktionen (Planen, Figurenkonstruktion, Neigung zu Perseverationen)
- Gedächtnis (Arbeitsgedächtnisse und Langzeitgedächtnisse, verbales Gedächtnis und Abrufstörungen)
- Kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit
- Wortflüssigkeit
Es werden zusätzlich regelmäßig standardisierte Testverfahren zur Erfassung von Beschwerdekomplexen (z.B. Symptom-Checklisten, Angstfragebögen) und von Persönlichkeitsmerkmalen (z. B. Aggressivität, Frustrationsverarbeitung) durchgeführt. Weiterhin stehen die gängigen psychiatrischen Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen (etwa zur Einschätzung des Schweregrades der Depression, zum Vorliegen von ADHS-Symptomen usw.) zur Verfügung.
Elektroenzephalographie (EEG)
Im Zentrum für psychische Gesundheit existiert ein modernes EEG-Labor. Die Mitarbeiter des EEG-Labors haben im Umgang mit psychiatrischen Patienten und Kindern große Erfahrung. Mit einer Zahl von 3652 Ableitungen pro Jahr blieb die Zahl der Untersuchungen gegenüber den Jahren zuvor konstant. Die Lage des Labors an zentraler Stelle des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie ist für die Patienten des Zentrums für psychische Gesundheit außerordentlich günstig, da die Wege kurz sind, und Wartezeiten, gerade auch angesichts der Tatsache, dass Patienten nicht selten von Pflegekräften begleitet werden müssen, vermieden werden können. Das EEG-Labor des Zentrums für Psychische Gesundheit ist neben der klinischen Tätigkeit auch anerkannte Ausbildungsstätte der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie, der Direktor des Zentrums verfügt über eine Ausbildungsbe