Im Verlauf der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass ein hoher Bedarf für eine spezielle familienorientierte Begleitung im psychiatrischen Bereich besteht. Deshalb wurde bereits 2005 im Zentrum für psychische Gesundheit eine spezielle stationäre Einheit für Mutter-Kind/Vater-Kind etabliert. Sowohl Mütter mit Säuglingen als auch Mütter und Väter von Kleinkindern bis 6 Jahre, deren Versorgung nicht anderweitig gewährleistet werden kann, können zusammen mit ihren Kindern stationär psychiatrisch behandelt werden. Eine gemeinsame, fachlich fundierte und einfühlsame Behandlung von Müttern mit Säuglingen und Eltern mit Kleinkindern ist aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Mutter-Kind-Zentrum (Frauenklinik und Neonatologie/Pädiatrie des Krankenhauses St. Elisabeth, Neuburg) bestens gewährleistet. Das oberste Ziel ist es, die Eltern-Kind-Beziehung zu fördern und zu unterstützen. Durch verschiedene im Klinikum Ingolstadt vorhandene therapeutische und supportive Angebote können sowohl die erkrankten Mütter oder Väter als auch die Familien entlastet werden. Bestehende Überforderungssituationen der Familien werden abgebaut.
Die Station hat ein Spielzimmer für die Kinder eingerichtet. Speziell ausgestattete Zimmer ermöglichen ein Rooming-in für Mütter/Väter mit Säuglingen und Kleinkindern bis zu einem Alter von 6 Jahren. Eine kinderärztliche Versorgung in Notfällen ist gewährleistet.
Medizinisch wird für die betroffenen Elternteile eine dem Krankheitsbild entsprechende pharmakologische und psychotherapeutische Behandlung angeboten. In der akuten Phase der Erkrankung kann durch Unterstützung bei der Kinderpflege und Betreuung, bei Bedarf auch durch zunächst vollständige Entlastung der Mütter/Väter in diesen Bereichen die emotionale Beziehung von Elternteil und Kind gefördert und erhalten werden. Eine begleitende Psychotherapie umfasst unter anderem je nach aktuellen Erfordernissen Kriseninterventionen bei akuten Konflikten, Angehörigenarbeit und Familiengespräche oder das Erlernen von alternativen Copingstrategien. Bei sozialen Problemen ist eine Unterstützung durch den Sozialdienst möglich, der die betroffenen Personen in diesen Bereichen entlasten