Am Zentrum für psychische Gesundheit existiert eine Reihe spezifischer Psychotherapieangebote für bestimmte Krankheitsbilder. Diese sind jeweils auf einer offen geführten Station angesiedelt.
Im Vergleich zum ambulanten Bereich liegen die speziellen Vorteile stationär-psychotherapeutischer Arbeit in der Möglichkeit, bei gleichzeitig stabilisierendem Kontext intensiver vorgehen zu können. Ein wesentlicher Vorteil liegt darüber hinaus in der Nutzung gruppentherapeutischer Methoden. Zunächst ist der Motivations- und Ressourcenausbau durch Faktoren wie Gruppenkohäsion und Modellierung zu erwähnen, der als Voraussetzung für die Fähigkeit und Bereitschaft zur Veränderung in zunehmend höherem Maße in den einzelnen Therapieschulen, aber auch in der integrativen Forschung an Bedeutung gewinnt. Schließlich kann die Therapiegruppe auch direkt im Sinne eines „sozialen Mikrokosmos“ genutzt werden, in dem problematische Verhaltensweisen mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten und somit identifiziert und modifiziert werden können. In den Modulen wird dies in eher ressourcenorientierten Gruppen genutzt, ergänzt durch störungsspezifische Angebote im Gruppen- und Einzelsetting.
Alle Module setzen voraus, dass eine bestimmte Gruppengröße nicht überschritten wird, derzeit sind dies 4 – 8 Patienten pro Modul.
Aktuell ist ein Angststörungsmodul auf Station 19 lokalisiert, ein Depressionsmodul finde sich auf der offenen verhaltenstherapeutischen Depressionsstation 29. Station 36 widmet sich in einer besonderen Gruppe jungen Erwachsenen, die besondere, altersspezifische Bedürfnisse haben, während auf Station 37 neben dem normalen Stationsangebot ein sehr strukturierendes, an der Alltagsfähigkeit der Patienten orientiertes, Angebot für Patienten mit schweren psychischen Störungen besteht. Auf der Station für Psychosomatik bestehen Behandlungsmodule für Patienten mit somatoformen Störungen und Schmerzstörungen, Patienten mit Adipositas werden zumeist individualtherapeutisch behandelt. Auf Station 18 werden vorwiegend ältere Patientinnen und Patienten ohne gravierende kognitive Beeinträchtigungen aufgenommen, bei denen somit psychotherapeutische Behandlungselemente (z.B. Biografiearbeit) erfolgreich angewendet werden können. Die Tagesklinik bietet ebenfalls ein gruppentherapeutisches Konzept vorwiegend für Patienten mit affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen, das auf dysfunktionale Interaktionsmuster fokussiert. Die Behandlung von Patienten mit akuten Traumatisierungen und posttraumatischen Belastungsstörungen erfolgt überwiegende in einzeltherapeutischer Behandlung zumeist im Rahmen der Institutsambulanz.
Die Behandlung in den Modulen ist in der Regel zeitlich limitiert (derzeit 5 – 8 Wochen). Darin spiegelt sich der Grundsatz wider, intensiv fokal und zielorientiert zu arbeiten. Entsprechend besteht der Anspruch nicht darin, völlige Beschwerdefreiheit zu erzielen. Die Patienten sollen vielmehr in einer Weise entlastet werden, die ihnen erlaubt, entweder an ihre Fähigkeiten wieder anknüpfen zu können oder im ambulanten Rahmen eine Psychotherapie aufzunehmen bzw. fortzuführen. Insofern ist das modulare Angebot eng verzahnt mit dem Versorgungsnetz der niedergelassenen Kollegen und erhält vielfach erst in einer entsprechend engen Kooperation seine Bedeutung.
Patienten können jederzeit bei dem jeweiligen für das Modul verantwortlichen psychologischen Psychotherapeuten oder Fachärzten angemeldet werden. In einem Vorgespräch kann dann die Indikation zur Aufnahme geprüft werden. Der Patient hat die Möglichkeit, sich als Grundlage für seine Entscheidung über die Behandlung umfassend zu informieren. Im Falle eines Einschlusses in das jeweilige Modul kann der Patient meist unmittelbar bzw. nach kurzer Wartezeit übernommen w