Diagnostik beim Harnblasenkrebs
Bei der Diagnostik des Blasenkrebses kommt es darauf an, möglichst exakt festzustellen, wie weit der Tumor ausgedehnt ist. Hier können neben der Untersuchung des Urins und endoskopischen Untersuchungen auch bildgebende Untersuchungen wie Röntgen, Computertomographie (CT), Kernspintomographie (NMR oder MR) und Skelettszintigraphie notwendig sein.
Die wichtigste Untersuchung zum Nachweis eines Blasentumors ist nach wie vor die Blasenspiegelung (Zystoskopie). Dabei wird die komplette Schleimhaut im Inneren der Blase auf Auffälligkeiten begutachtet. Darüber hinaus soll eine Beurteilung der Schleimhautverhältnisse des übrigen harnableitenden Systems – des Nierenbeckens und der Harnleiter – erfolgen, hierzu wird eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Ausscheidungsurographie) durchgeführt. Eine urologische Diagnostik besteht darüber hinaus immer aus einem ausführlichen Gespräch (Anamnese und speziellen Berufsanamnese), einer körperlichen Untersuchung und einer Ultraschalluntersuchung. Zusätzlich erfolgen Untersuchungen von Urin und eine Blutprobe.
An Urintests steht an erster Stelle die Untersuchung auf auffällige Zellen unter dem Mikroskop mit Hilfe spezieller Färbungen (Urinzytologie) zur Verfügung. Die Urinzytologie ist ein etabliertes Verfahren, das vor allem aggressive und auch schwer erkennbare Tumoren nachweisen kann. Daneben sind in letzter Zeit eine Reihe weiterer Tests entwickelt worden, die hauptsächlich bestimmte Proteine (z. B. BTA, NMP22 etc.) nachzuweisen versuchen, die speziell in Tumorzellen oder bei Tumorpatienten vermehrt vorkommen. Auch wenn diese Tests teilweise recht gute Ergebnisse liefern sind sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt keineswegs in der Lage die Zystoskopie zu ersetzen. Sie sind jedoch eine sinnvolle Ergänzung zur Zystoskopie und werden in den nächsten Jahren voraussichtlich ihren Stellenwert noch erhöhen.