Harnableitung
Der Urin, der in der Niere gebildet wird, wird beim Gesunden von der Niere über den Harnleiter in das Speicherorgan Harnblase transportiert. Kommt es wegen eines Unfalls, einer Tumorerkrankung oder z. B. einer Entzündung zum Verlust von Harnleiter oder Harnblase, so ist eine sogenannte Harnableitung notwendig.
In Abhängigkeit von Alter und allgemeinem Gesundheitszustand werden in der urologischen Klinik Ingolstadt individuell angepasste Lösungen angeboten. Häufig kann der Patient auch selber zwischen sogenannten nassen (inkontinente oder Uro-Stoma) und trockenen (Neoblase und Pouch) Harnableitungen auswählen. Nach einer Harnblasenentfernung, beispielsweise wegen eines Krebsleidens, kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen das Speicherorgan „Harnblase” durch eine kontinente Ersatzblase aus ausgeschalteten Darmsegmenten wiederhergestellt werden. Ausserdem praktiziert die Klinik alle Formen von kontinenten Pouchoperationen (Ersatzblase mit Nabelstoma). Die Indikation bei der Pouchoperation bedarf jedoch einer sehr ausführlichen und individuellen Aufklärung und Absprache.
Eine seltene aber oft schwierige Situation stellt der Verlust eines oder beider Harnleiter dar. Hier kann eine plastisch rekonstruktive Korrektur-Operation die innere Harnableitung wiederherstellen. Bei Verlust des Harnleiters ist auch bei schwerwiegenden Vorerkrankungen, wie zahlreichen Darmvoroperationen oder auch Vor-Bestrahlung im Bauchbereich die Harnleiterersatzoperation mit dauerhaften Implantaten oder Dünndarmersatz möglich.