Harnröhrenverengungen (sog. Hanrröhrenstrikturen oder Harnröhrenstenosen) haben oft vermeintlich kleine Ursachen. So kann beispielsweise eine „harmlose“ Entzündung der Harnröhre oder aber auch das „einfache“ Einlegen eines Blasenkatheters zu einer Vernarbung mit Harnröhrenverengung führen. Neben den endoskopischen Verfahren, bei denen per kaltem Schnitt oder per Laserschnitt (z.B. mit dem Holmium-Laser) die Verengung beseitigt wird, bestehen in der urologischen Klinik im Klinikum Ingolstadt umfangreiche Erfahrungen mit der offenen Rekonstruktion von wiederkehrenden Harnröhrenverengungen und auch komplett zerstörter Harnröhren nach Unfällen. Die Harnröhrenchirurgie stellt wegen unterschiedlichster anatomischer Gegebenheiten und auch dem äußerst verschiedenen Ausmaß der Harnröhrenerkrankungen besonders hohe Anforderungen an den Operateur. Die Rekonstruktion der Harnröhre bei Verengungen erfolgt durch gestielte oder freie Transplantate, wobei der Harnröhrenrekonstruktion mittels freier Wangenschleimhauttransplantaten ein besonders hoher Stellenwert zukommt. Je nach individuellen Gegebenheiten können ein- oder mehrzeitige Operationsverfahren notwendig werden.

Vor der operativen Versorgung von Zysten oder Divertikeln der weiblichen Harnröhre (sog. paraurethrale Zysten oder Divertikel) sind die diagnostischen Maßnahmen zur optimalen Operationsplanung von größter Bedeutung. Daher wurde in der Urologischen Klinik u.a. neben einem High-End Ultraschallgerät zur Harnröhren- und Introitus-Sonographie ein Multi-Channel Urodynamik Arbeitsplatz beschafft. Darüber hinaus wurde im Klinikum ein spezielles Programm zur optimalen Darstellung der Harnröhre und deren Erkrankung für die Kernspinuntersuchung (MRT) der Harnröhre etabliert. Wegen der Seltenheit von Harnröhrendivertikeln und paraurethralen Zysten und der hohen Gefahr der Harninkontinenz und Fistelbildung als schlimmste Komplikationen der Operation, sollten Eingriffe bei weiblichen Harnröhrenerkrankungen nur in speziellen urologischen Zentren -wie der urologischen Klinik im Klinikum Ingolstadt – mit umfangreicher Erfahrung auf diesem Gebiet vorgenommen werden.

Röntgenbild einer langstreckigen Harnröhrenstriktur vor der Operation

Röntgenbild einer langstreckigen Harnröhrenstriktur vor der Operation

Das retrograde Urethrozystogramm zeigt das Operationsergebnis nach offener Harnröhrenrekonstuktion bei langstreckiger Harnröhrenstriktur

Das retrograde Urethrozystogramm zeigt das Operationsergebnis nach offener Harnröhrenrekonstuktion bei langstreckiger Harnröhrenstriktur

Kliniken, an denen diese Behandlung durchgeführt wird:

Krankheitsbilder zu dieser Behandlung:

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