Die EKT ist ein bewährtes und sehr erfolgreiches Verfahren zur Behandlung psychischer Erkrankungen, bei dem mittels einer dosierten Anwendung von elektrischem Strom einzelne epileptische Anfälle ausgelöst werden. Da sich in den letzten beiden Jahrzehnten immer deutlicher zeigte, dass es trotz aller Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Depression einen nicht geringen Anteil sogenannter „therapieresistenter“ Patienten gab und mithilfe der EKT ca. 70 % dieser Menschen geholfen werden kann, erlebte diese Methode in den vergangenen 15 Jahren eine Renaissance ohnegleichen, zuerst in den angelsächsischen und skandinavischen Ländern, danach im restlichen Europa und schließlich auch in Deutschland.
Im Zentrum für psychische Gesundheit werden immer wieder Patienten mit EKT behandelt, die hierzu oft von weit her zu uns verlegt wurden. Die wichtigste Indikation zur EKT ist sicherlich die sogenannte therapieresistente Depression; eine primäre Indikation besteht bei schwer wahnhafter Depression. Die Methode ist bei diesen schwer erkrankten Patienten, die oft viele lange und erfolglose Therapieversuche hinter sich haben, sehr erfolgreich. Eine über Jahre bereits erfolgreich durchgeführte Erhebung zeigte eine Rate des Ansprechens dieser Therapie von über 70 %, wobei es sich insgesamt auch eine als sehr gut verträgliche Methode handelt. Weitere Indikationen bestehen z.B. im Rahmen von einer katatonen Schizophrenie, wo auch eine große Behandlungserfahrung im Hause vorliegt, als Behandlungsversuch bei schweren Zwangserkrankungen und anderen Erkrankungen, die jedoch eher im Einzelfall abgewogen werden.
Zur Durchführung der EKT bestehen am Klinikum Ingolstadt hervorragende Voraussetzungen durch die Integration der Psychiatrie in ein großes Krankenhaus der Maximalversorgung. Unter für die Überwachung und den Schutz der Patienten optimalen Bedingungen kann die Behandlung zusammen mit den Anästhesisten des Klinikums durchführt werden. Nach der kurzen Narkose, in der die elektrische Stimulation durchgeführt wird, werden die Patienten im allgemeinen OP -Aufwachraum noch für einige Zeit intensiv überwacht, bevor sie auf Station zurückkommen.