Darmpolypen
Darmpolypen sind gutartige Geschwülste, die sich in der Schleimhaut des Darms bilden können. Sie sind häufig, insbesondere bei älteren Menschen: 20 Prozent der über 60-Jährigen haben Darmpolypen. Obwohl sie in der Regel keine Symptome verursachen, können sie maligne oder krebsig entarten. Daher ist es wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Darmpolypen sind nicht vollständig bekannt. Es wird vermutet, dass die Ernährung wie ein hoher Fettkonsum und eine verminderte Aufnahme von Ballaststoffen eine Rolle spielen können. Weitere Risikofaktoren sind Alkoholkonsum und Zigarettenrauchen. Es gibt eine erbliche Form von Darmpolypen, die familiäre Polyposis. Bei dieser Erkrankung können sich viele Polypen im Darm bilden und das Risiko für eine maligne Entartung massiv erhöhen. Bei einer familiären Belastung ist eine engmaschige Überwachung erforderlich. Bei manchen Formen liegt das Entartungsrisiko bei 100%, und es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zur Operation nicht zu verpassen.
Symptome
Da Darmpolypen in der Regel keine Symptome verursachen, empfiehlt sich eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, insbesondere bei Menschen über 50 Jahren. Wenn jedoch sichtbares Blut im Stuhl, Blutarmut mit Abgeschlagenheit, Blässe oder Veränderungen der Stuhlkonsistenz auftreten, können dies Hinweise auf eine Polypenerkrankung sein und eine Abklärung ist dringend erforderlich.
Untersuchung und Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Darmspiegelung (Koloskopie). Dabei können verdächtige Bereiche gezielt untersucht und Proben zur mikroskopischen Untersuchung entnommen werden. Wenn ein Polyp erkannt wird, kann er endoskopisch abgetragen werden.
Behandlung
Ein Polyp sollte, wenn möglich, endoskopisch abgetragen werden. Wenn der Polyp jedoch breitbasig ist (im Gegensatz zu auf einem Stiel aufsitzenden Polypen), kann dies schwierig sein und es besteht die Gefahr von Komplikationen wie Blutungen oder Darmwandverletzungen. In diesen Fällen ist eine Operation erforderlich. Polypen können auch in einem kombinierten Verfahren zwischen Koloskopie (Darmspiegelung) und Laparoskopie (Bauchspiegelung) erfolgreich entfernt werden.
Vorsorge
Zur Früherkennung von Darmpolypen empfiehlt sich eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung. Ab dem 50. Lebensjahr sollte einmal jährlich ein Okkultbluttest und ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Bei einer familiären Belastung können engere Untersuchungsintervalle erforderlich sein.
Nachsorge
Nach der Entfernung von Darmpolypen sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen, um weitere Polypen zu erkennen und zu behandeln. Die Intervalle können je nach Alter und mikroskopischem Ergebnis variieren.