Notfallmedizin
Als Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin übernehmen wir auch die Versorgung von Notfallpatientinnen und -patienten in der Region rund um Ingolstadt. Dabei betreuen wir einen Einzugsbereich mit etwa 500.000 Einwohnern. Bodengebunden werden jährlich im Rendezvous-System mit Rettungswagen (RTW) und Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) mehr als 5.000 Notfallpatienten im Stadtgebiet und der angrenzenden Region versorgt.
Wir als Klinik stellen dabei überwiegend die Notärztinnen und Notärzte. Sie alle verfügen über die Zusatz-Weiterbildung Notfallmedizin, darüber hinaus auchüber eine Zertifizierung nach AHA-Kriterien ACLS. Die Klinik bietet diesen ACLS-Kurs und weitere Kurse (z.B. Traumaversorgung, Kindernotfallversorgung, Airwaymanagement) zur Schulung und Auffrischung für Notärztinnen und Notärzte wiederkehrend an.
Rettungshubschrauber Christoph 32
Der am Klinikum stationierte ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 32 (RTH) versorgt jährlich mehr als 1.500 Notfallpatientinnen und -patienten im regional übergreifenden Einsatzradius. Die RTH-Notärzte stellen ausschließlich 15 Kolleginnen und Kollegen unserer Klinik. Die Mediziner verfügen alle über eine Facharztqualifikation für Anästhesie und Intensivmedizin, ein Großteil besitzt weitere Qualifikationen wie Leitender Notarzt, Intensivtransport nach den DIVI-Kriterien oder Spezielle Intensivmedizin.
Unsere Dienstzeit ist von 7:00 Uhr bis Sonnenuntergang. In circa 90 Prozent der Fälle fliegen wir Primäreinsätze, das heißt typische Notarzteinsätze. Bei circa 10 Prozent handelt es sich um dringliche Verlegungstransporte, sogenannte Sekundäreinsätze. Hierbei verlegen wir arztbegleitet eine Patientin oder einen Patienten von einem Krankenhaus in ein anderes zur speziellen Therapie oder Operation.
An Bord des „Christoph 32“ befindet sich neben dem Notarzt, ein Berufspilot der ADAC Luftrettungs-GmbH sowie ein Rettungsassistent (gestellt durch das Bayerische Rote Kreuz) mit flugtechnischer Zusatzausbildung. Der Assistent übernimmt sowohl flugbegleitende wie auch medizinische Aufgaben.
Der primäre Einsatzradius des „Christoph 32″ beträgt etwa 50 Kilometer, bei entsprechenden Anforderungen durch benachbarte Leitstellen (Augsburg, Erding, Fürstenfeldbruck, Landshut, München, u. a.) kann er gelegentlich Flugstrecken bis zu 200 Kilometer zurücklegen. Hauptgrund einen Rettungshubschrauber anzufordern ist, einen Notarzt schnellstmöglich zur Erstversorgung an den Einsatzort zu bringen. Weitere Gründe sind ein möglichst schonender Transport, z. B. bei Verletzungen der Wirbelsäule, oder eine schnelle Überbrückung großer Distanzen, z. B. im Rahmen der Vergabe von „Verbrennungsbetten“. Durch die unmittelbare Nähe des Klinikums zur Autobahn A9 (München – Nürnberg) sowie den stark frequentierten Bundesstraßen B300, B13 und B16 versorgen wir einen hohen Anteil traumatologischer Patientinnen und Patienten aller Altersklassen.
Besondere Einsätze
Für Großschadenslagen oder Einsätze mit erhöhtem Koordinierungsbedarf existiert regional eine LNA-Gruppe („Leitender Notarzt“), die nochmals auf das Stadtgebiet Ingolstadt und die angrenzenden Landkreise unterteilt ist. Diese werden bei Bedarf durch die Integrierte Rettungsleitstelle (ILS) alarmiert und fungieren dann vor Ort als Teil der Einsatzleitung. Auch die Leitenden Notärzte bestehen zum Teil aus Kolleginnen und Kollegen unserer Klinik.