Epilepsie
Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Ungefähr sechs Prozent der Bevölkerung erleiden einmal im Leben einen epileptischen Anfall. Fast ein Prozent ist an Epilepsie erkrankt. Die Krankheit kann in jedem Lebensalter auftreten. Besonders häufig beginnt sie allerdings in den ersten Lebensjahren oder ab dem 60. Lebensjahr.
Epilepsien können durch andere Erkrankungen ausgelöst werden (symptomatisch), aber auch ohne erkennbare Ursachen auftreten (idiopathisch). Symptomatische Epilepsien werden häufig durch Hirnverletzungen, Schlaganfälle, Alkoholentzug oder Hirntumore ausgelöst. Bei idiopathischen Epilepsien geht man von einer angeborenen Erkrankung aus.
Wir gehen der Ursache auf den Grund
Die Krankengeschichte und insbesondere die Aussage von Personen, die den Anfall beobachtet haben, sind für unsere Diagnose sehr wichtig. Wir brauchen Informationen dazu, wie der Anfall begonnen hat, welche Gesichtsfarbe der Patient hatte, ob der Patient bewusstlos war und wie lange es gedauert hat, bis er wieder orientiert war. Diese Angaben sind für uns wichtig, um epileptische Anfälle besser einordnen und von anderen Erkrankungen abgrenzen zu können.
Im zweiten Schritt kommen die klinische Untersuchung sowie technische Untersuchungsverfahren wie EEG, bildgebende Verfahren (MRT oder CT) und ggf. Liquor- und Labordiagnostik zum Einsatz.
Ziel der Behandlung ist es, Betroffene ohne Nebenwirkungen von Anfällen zu befreien oder zumindest die Häufigkeit und die Schwere der Anfälle zu verringern. Epileptische Anfälle bereiten Patienten nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch psychische. Viele machen sich Sorgen um ihre Fahrerlaubnis, den Arbeitsplatz, ihre Unabhängigkeit oder Verletzungsgefahren. Wir setzen alles daran, ihnen ein möglichst unbeschwertes Leben zu ermöglichen – trotz Krankheit.