Das schlafmedizinische Zentrum des Zentrums für psychische Gesundheit (Direktor: Prof. Dr. Th. Pollmächer) und der Medizinischen Klinik IV (Direktor: PD. Dr. L. H. Schmidt) des Klinikums Ingolstadt bietet Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen, bzw. eines nicht erholsamen Schlafes an. Es umfasst die Schlafambulanz, in der nach Voranmeldung zunächst eine ausführliche ambulante Diagnostik erfolgt, sowie das Schlaflabor, in welchem das individuelle Schlafverhalten auf unterschiedlichen Ebenen (z.B. Gehirnaktivität, Atmung, motorisches Verhalten) detailliert aufgezeichnet und beurteilt wird. Das schlafmedizinische Zentrum ist seit 1999 von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) anerkannt und nimmt seitdem erfolgreich an den regelmäßigen Qualitätsprüfungen teil. Zudem ist es in der Bayerischen Gesellschaft für Schlafmedizin (BayGSM) vertreten und trägt aktiv zur stetigen Qualitätsverbesserung der schlafmedizinischen Versorgung in Bayern bei.

Das interdisziplinäre schlafmedizinische Zentrum unter der Leitung von Dr. Marcel Zeising ist neben der Wahrnehmung seiner wichtigen Aufgaben im Rahmen der Krankenversorgung auch in der Forschung tätig. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen hier vor allem auf der Bedeutung des Schlafes für die psychische und körperliche Gesundheit sowie der Weiterentwicklung und Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit einem gestörten Schlaf.

In der 2014 erschienen Klassifikation von Schlafstörungen (ICSD-3; International Classification of Sleep Disorders, 3rd edition) werden folgende Hauptgruppen von Schlafstörungen aufgelistet:

  • Insomnien: hierbei handelt es sich um die „klassischen“ Ein- und Durchschlafstörungen. Diese sind meist psychisch oder durch unangemessenes Verhalten im Wachen bedingt. Des Weiteren können Schlafstörungen auch durch Medikamente, Drogen oder körperliche Erkrankungen verursacht werden.
  • schlafbezogene Atemstörungen: hierunter fallen Schnarchen, gehäuft auftretende Atempausen im Schlaf, eine zu „flache“ und damit unzureichende Atmung (häufig bei sehr übergewichtigen Personen) sowie eine periodisch zu- und abnehmende Atemzugstiefe (häufig bei Patienten mit Herzinsuffizienz).
  • Hypersomnie zentralen Ursprungs: zu nennen sind v.a. die Narkolepsie (im Volksmund auch „Schlummersucht“ genannt), ein ungewöhnlich hohes Schlafbedürfnis (mehr als 10 Stunden pro Tag) sowie erhöhte Tagesschläfrigkeit bedingt durch eine chronisch zu kurze Dauer des Nachtschlafs.
  • zirkadiane Rhythmusstörungen: am häufigsten finden sich diese bei im Schichtsystem Tätigen, aber auch häufiger „Jet Lag“ oder extreme „Eulen“ (Nacht-Typ) und „Lerchen“ (Morgen-Typ) zählen hierzu.
  • Parasomnien: hier lassen sich drei Gruppen bilden – die Aufwachstörungen (Schlafwandeln, Schlaftrunkenheit), die Traumschlaf-Störungen (Albträume, REM-Schlaf-Verhaltensstörung bei welcher die Träume tatsächlich motorisch ausgelebt werden) sowie weitere auffällige Verhaltensweisen, etwa die schlafbezogene Essstörung.
  • schlafbezogene Bewegungsstörungen: die Häufigsten sind das nächtliche Zähneknirschen (Bruxismus) sowie das „Syndrom der unruhigen Beine“ (Restless-legs-Syndrom, d.h. unerträgliche Missempfindungen in den Unterschenkeln, v.a. abends in Ruhe auftretend)

Nahezu alle der in der ICSD-3 beschriebenen schlafmedizinischen Erkrankungen können in unserem Zentrum nicht nur diagnostiziert, sondern auch behandelt werden.

Die Schlafambulanz ist die erste Anlaufstelle in unserem schlafmedizinischen Zentrum. Hier können sich Patienten mit Schlafstörungen, einer mangelnden Schlaferholsamkeit oder erhöhter Tagesmüdigkeit, bzw. Tagesschläfrigkeit vorstellen; notwendig ist die Überweisung durch einen Allgemein- oder Facharzt. Bei Verdacht auf eine schlafbezogene Atemstörung ist zudem eine Voruntersuchung mittels Schlafapnoe-Messung erforderlich (wird von Lungenfachärzten, HNO-Ärzten oder Kardiologen, in einigen Fällen auch von Psychiatern oder Hausärzten durchgeführt).

In Abhängigkeit von den jeweiligen Beschwerden stehen im ambulanten Bereich unterschiedliche Strategien zur Verfügung: eine weiterführende Stufendiagnostik, in welcher Schlaftagebücher, Aktometrie und neuropsychologische Testverfahren zum Einsatz kommen oder es erfolgt die unmittelbare Einleitung einer Therapie. Hierzu zählen Aufklärung und Beratung, verhaltenstherapeutische Maßnahmen (u.a. Schlafhygiene, Schlafedukation, Schlafrestriktion), aber auch Lichttherapien, z.B. bei Patienten mit Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Für bereits lange bestehende, nicht körperlich bedingte Schlafstörungen bieten wir eine spezielle kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Gruppentherapie an.

Wenn notwendig, erfolgt durch die Schlafambulanz die Zuweisung in unser Schlaflabor.

Das Labor ist mit sechs Einzelzimmern für Patienten (Ableiteplätze) und einem davon getrennten Kontrollzentrum ausgestattet. Die Betroffenen werden für ein bis drei Nächte zur Untersuchung und ggf. notwendiger Therapieeinleitung im Schlaflabor aufgenommen. Über einen Zeitraum von ca. acht Stunden werden nachts routinemäßig eine Reihe von Biosignalen aufgezeichnet (z.B. Hirnstromkurven, Augenbewegungen, Muskeltonus, Schnarchgeräusche, Herzfrequenz und Kennwerte der Atmung); zudem erfolgt eine kontinuierliche Videometrie, um auffällige Verhaltensweisen im Schlaf dokumentieren zu können. All diese Aufzeichnungen werden morgens im Detail befundet und die Ergebnisse ausführlich mit dem Patienten besprochen; sollte sich die Notwendigkeit einer Behandlung ergeben, so wird diese in der darauf folgenden Nacht unter kontrollierten Bedingungen eingeleitet; soweit angezeigt, werden im weiteren Verlauf Termine zur Kontrolle der Therapieeffektivität vergeben.
Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir in dem Verhaltenszustand Schlaf. Solange wir unseren Schlaf als ungestört und erholsam erleben, morgens erfrischt und ausgeruht erwachen, solange machen wir uns meist keine Gedanken über unseren Schlaf. Erst wenn die Nacht „zum Tag“ wird, die Müdigkeit (manchmal auch trotz ausreichender Schlafdauer) tagsüber quälend wird oder es in langweiligen, uninteressanten Situation immer wieder zum ungewollten Einschlafen kommt, erst dann wird uns bewusst, wie bedeutsam ein ruhiger, erholsamer Schlaf für unser Wohlbefinden und auch unsere Gesundheit ist. Diesen Patienten gelten die diagnostischen und vor allem die therapeutischen Angebote unseres schlafmedizinisches Zentrums; unser Team aus Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, Psychologen und speziell schlafmedizinisch geschultem medizinisch-technischen Personal und Pflegepersonal arbeitet hierbei eng zusammen, um die jeweils besten Behandlungsmöglichkeiten nicht nur anzubieten, sondern auch gemeinsam mit dem Patienten umzusetzen.
In der 2005 erschienen Klassifikation von Schlafstörungen (ICSD-2; International Classification of Sleep Disorders, 2nd edition) werden folgende Hauptgruppen von Schlafstörungen aufgelistet:

  • Insomnien: hierbei handelt es sich sowohl um die „klassischen“ psychisch, bzw. durch unangemessenes Verhalten bedingten Schlafstörungen als auch um solche, die durch Medikamente, Drogen oder körperliche Erkrankungen, also organisch verursacht sind
  • schlafbezogene Atemstörungen: hierunter fallen gehäuft auftretende Atempausen (obstruktiver oder zentraler Natur), eine zu „flache“ und damit unzureichende Atmung (häufig bei sehr übergewichtigen Personen) sowie eine periodisch zu- und abnehmende Atemzugstiefe (häufig bei Patienten mit Herzinsuffizienz)
  • Hypersomnie zentralen Ursprungs: zu nennen sind v.a. die Narkolepsie (im Volksmund auch „Schlummersucht“), ein ungewöhnlich hohes Schlafbedürfnis (mehr als zehn Stunden pro Tag) sowie erhöhte Tagesschläfrigkeit bedingt durch eine chronisch zu kurze Dauer des Nachtschlafs
  • zirkadiane Rhythmusstörungen: am häufigsten finden sich diese bei im Schichtsystem Arbeitenden, aber auch die Folgen von häufigem „Jet Lag“ oder extreme „Eulen“ (Nacht-Typ) und „Lerchen“ (Morgen-Typ) zählen hierzu
  • Parasomnien: hier lassen sich drei Gruppen bilden – die Aufwachstörungen (Schlafwandeln, Schlaftrunkenheit), die REM-Schlaf-Störungen (Albträume, REM-Schlaf-Verhaltensstörung bei welcher die Träume tatsächlich motorisch ausgelebt werden) sowie weitere wie etwa die schlafbezogene Essstörung.
  • Schlafbezogene Bewegungsstörungen: die Bekannteste ist das nächtliche Zähneknirschen (Bruxismus) sowie das „Syndrom der unruhigen Beine“ (Restless-legs-Syndrom; unerträgliche Missempfindungen in den Unterschenkeln, v.a. abends in Ruhe auftretend)
Schlafambulanz Klinikum Ingolstadt
Telefon +49 (0) 841 880-3115
Fax +49 (0) 841 880-3119
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