Hirntumoren stellen für die Neurochirurgie eine Herausforderung dar.

Symptome

  • Engen den Schädelraum ein (Raumforderung)
  • Erhöhen den Schädelhirndruck (Hirndruck)
  • Verlagern das Hirngewebe (Massenverlagerung)
  • Erzeugen eine Schwellung des umgebenden Gewebes (Ödem)
  • Neigen zum Nachwachsen (Rezidiv)
  • Können Einblutungen aufweisen

Es ist bisher trotz aller Forschungen nicht ausreichend bekannt, warum es zu Tumorbildungen kommt. Grundsätzlich können Tumoren von allen Körpergeweben ausgehen.

Im Gehirn sind Tumoren

  • der Hirnhäute (Meningen = Meningeom)
  • der Hirnzellen (Gliazellen = Gliom) am häufigsten, gefolgt von
  • Absiedlungen (Metastasen) von Tumoren anderer Körperregionen (z.B. Karzinomen)

Hirntumoren zeigen häufig einen Verlauf mit Krampfanfällen, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen.

Diagnostik

Wegen des oft akuten Verlaufs ist eine rasche Diagnostik erforderlich. Da Vorgeschichte und klinisches Erscheinungsbild von der Lage des Herdes abhängen und bei Blutungen nach Unfällen ähnlich sein können, wird der Beweis heute nur mit dem Computer- oder Magnetresonanztomogramm erbracht.

Behandlung

Die Behandlung hat bei Hirntumoren das Ziel:

  • den Tumor zu entfernen
  • die Raumforderung zu beseitigen (einschließlich Ödemrückbildung)
  • die feingewebliche Diagnose (Histologie) zu sichern

Operationsformen

Folgende Therapieformen stehen zur Verfügung:

Operation offen

Vorteil:

  • sofortiger Wirkungseintritt (auch Not-OP)
  • Entfernung des Tumors und der Raumforderung möglich
  • Ödemrückbildung rasch
  • Histologiegewinnung

Nachteil:

  • Narkose, evtl. Intensivtherapie erforderlich
  • Risiko von Komplikationen (z.B. Nachblutung)

Probeentnahme

Vorteil:

  • kein größeres Operationsrisiko
  • Histologiegewinnung

Nachteil:

  • keine Tumorentfernung
  • keine Entlastung der Raumforderung
  • keine Besserung des Ödems

Strahlentherapie

Vorteil:

  • geringe allgemeine Belastung für Patienten

Nachteil:

  • nicht ohne Histologie möglich
  • langsamer Wirkungseintritt
  • Tumor und Raumforderung verbleiben
  • mögliche Zunahme des Ödems
  • manche Tumore sind strahlenresistent

Chemotherapie

Sinnvoll für einige Tumore (Missbildungstumore, Lymphzelltumore),
sonst nur als Ergänzung zur Operation und Bestrahlung (vor- oder nachgeschaltet).

Es hat sich daher bewährt, bei Hirntumoren bestimmte Behandlungskonzepte zu verfolgen:

  • Gliome; Operation + Bestrahlung, evtl. Chemotherapie
  • Meningeome; Operation
  • Neurinome; Operation
  • Lymphome; Chemotherapie, evtl. Bestrahlung
  • Metastasen; Operation (oberflächliche Lage, großer Tumor)
  • Probeentnahme; mehrere, kleine, tiefsitzende Tumoren
  • Neuroradiochirurgie; Risikopatienten, multiple Metastasen, tiefsitzende und rezidivierende Tumoren

Prognose

  • Die Langzeitergebnisse hängen von folgenden Faktoren ab: Wachstumstendenz der Tumorzellen (Tumorart, Dignität) Lage und Größe des Tumors
  • Gesamtzustand und Bewusstseinslage des Patienten

Kliniken, an denen dieses Krankheitsbild behandelt wird: