Unter Polypharmazie versteht man die tägliche Einnahme und Anwendung von fünf oder mehr Arzneimitteln.
Die Ursache hierfür liegt oftmals in der Multimorbidität von Patientinnen und Patienten, d.h. es liegen mehrere Krankheitsbilder gleichzeitig vor, die einer entsprechenden Behandlung bedürfen.
verschiedene Erkrankungen à viele verschiedene Arzneimittel
Die Abstimmung der Arzneimitteltherapie wird umso schwieriger bis unmöglich, wenn mehrere Fachärzte in die Behandlung eingebunden sind, diese jedoch die Verordnungen der Kollegen nicht vollumfänglich kennen.
verschiedene Ärzte à viele verschiedene Arzneimittel
Aber auch komplexere Krankheitsbilder wie Morbus Parkinson oder eine fortgeschrittene Herzinsuffizienz bedingen auch „alleine“ eine Vielzahl unterschiedlicher Arzneimittel, sogar bei einer sogenannten leitliniengerechten Behandlung.
komplexe Krankheitsbilder à viele verschiedene Arzneimittel
Polypharmazie bleibt meist nicht ohne Folgen:
Je mehr Medikamente eingenommen werden, umso höher wird das Risiko für Nebenwirkungen. Äußern sich diese – auch als unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) bezeichnet – in leichteren unspezifischen, aber unangenehmen Symptomen wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Harndrang, führt dies nicht selten zu einem selbständigen Absetzen seitens der Patienten. Damit wird der Therapieerfolg gefährdet und die Zufriedenheit der Patienten sinkt. Bei schwerwiegenderen UAWs wie beispielsweise Schwäche, Schwindel und Stürzen erhöht sich gerade im Alter die Gefahr weiterer gesundheitlicher Probleme mit entsprechenden Folgen.
Nebenwirkungen werden jedoch oftmals nicht als solche erkannt, sondern als neues Symptom gewertet, für das ein weiteres Arzneimittel verordnet wird. Solche Verschreibungskaskaden tragen nicht unerheblich zu Polypharmazie bei und sollten entsprechend vermieden werden.
viele Arzneimittel à erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen
Die Kombination aus verschiedenen Arzneimitteln ist oftmals sinnvoll, aber Arzneistoffe beeinflussen sich gegenseitig. Diese Wechselwirkungen können auch negativ sein und die Wirkung einzelner Medikamente abschwächen oder verstärken – mit entsprechenden Folgen für die Patienten. Bei Polypharmazie einen Überblick zu allen Wechselwirkungen zu behalten, ist auch für Ärzte und Apotheker eine Herausforderung.
viele Arzneimittel à erhöhtes Risiko für Wechselwirkungen
Die Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander aber auch weitere Einflüsse wie Nahrung oder wie oft ein Medikament eingenommen werden muss, führt bei Polypharmazie nicht selten zu einem komplexen Medikationsplan mit vielen verschiedenen Einnahmezeitpunkten: Wann nehme ich welches Medikament? Diese teils hochkomplexe Verteilung ist gerade für Ältere Patienten manchmal eine fast unmögliche Aufgabe und führt oft unweigerlich zu Einnahmefehlern und Komplikationen in der Arzneimitteltherapie.
viele Arzneimittel à erhöhtes Risiko für Medikationsfehler
Sie kennen die genannten Probleme von sich oder Ihren Angehörigen? Sprechen Sie uns an! Gemeinsam in einem interprofessionellen Team aus Ärzten, Pflegenden, Apothekern und Ihnen finden wir eine Lösung!