Berufsbildungszentrum Gesundheit rüstet sich für die Zukunft
25. Februar 2021
Zum Schulhalbjahr gibt es am Berufsbildungszentrum Gesundheit (BBZ) einen Wechsel an der Spitze: Nachdem sich Wolfgang Lamprecht nach fast vier Jahrzehnten als Direktor in den Ruhestand verabschiedet, wird Susanne Voll am 1. März das neue Amt übernehmen. Für die Schule der Zukunft hat sie große Ziele.
Ganz oben auf ihrer Agenda steht die professionelle Fortentwicklung der beruflichen Bildung – unter anderem im Hinblick auf die digitale Veränderung der Bildungslandschaft, den Tendenzen zur Akademisierung sowie auf den verstärkten Einsatz einer Kombination aus bewährten und innovativen Lehr- und Lernmethoden. Allen voran sind hier die Handlungsorientierung und das exemplarische Lernen zu nennen, wodurch die Auszubildenden anhand von beruflich orientierten Lern- bzw. Handlungssituationen eine ganzheitliche berufliche Handlungskompetenz erlangen. „Die Schule der Zukunft stellt neue Möglichkeiten der beruflichen Bildung bereit. Jetzt gilt es, die Chancen, die sich dadurch ergeben, zu ergreifen“, betont Voll.
Sie selbst ist kein neues Gesicht im BBZ Gesundheit: Denn sie gehört bereits seit 2009 zum Kollegium des Berufsbildungszentrums und unterrichtet dort neben Deutsch auch verschiedene medizinische Fächer, u. a. Anatomie und Physiologie, Krankheitslehre, Arbeitsmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe. Seit 2016 ist sie Mitglied der Prüfungsfragenkommission für den Bereich Krankenpflegehilfe. Als Kommissionsmitglied wirkte sie am Institut für Schulqualität und Bildungsforschung von 2018 bis 2019 an der Erstellung des generalistisch ausgerichteten Lehrplans für die Ausbildung zum Pflegefachhelfer mit. Als Vertreterin der Gruppe der Beamten des Krankenhauszweckverbands Ingolstadt war sie von 2016 bis zur Amtsübernahme im örtlichen Personalrat tätig.
Die neue Direktorin kennt die Pflegepraxis
Ihre berufliche Laufbahn startete Susanne Voll nach dem Abitur 1998 mit einer Ausbildung zur Krankenschwester – ein Beruf, in dem sie bis 2003 in der München Klinik Harlaching tätig war. Doch bereits während der Ausbildung merkte sie, dass der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung sehr ausgeprägt ist. „So hieß es für mich: Medizin oder Lehramt. Der Entschluss, mein bereits erlangtes Wissen und meine Erfahrungen an andere weiterzugeben, fiel mir leicht“, erinnert sich Voll. Sie studierte Lehramt an beruflichen Schulen in München an der TU und LMU – in der Fachrichtung Gesundheits- und Pflegewissenschaft mit dem Zweitfach Deutsch. Die zweite Phase ihrer Lehrerausbildung schloss sie 2009 nach dem Referendariat an der staatlichen Berufsschule I und an der staatlichen Fachoberschule Ingolstadt mit dem zweiten Staatsexamen ab. „Schon während des Referendariats, das ich zum Teil am BBZ absolvierte, war für mich klar, genau dort Lehrerin werden zu wollen. Im September 2009 stand ich dann das erste Mal vor einer Klasse – hier am Berufsbildungszentrum – und habe diesen Schritt bisher nie bereut.“
Bereit für die neue Aufgabe
Nach über einem Jahrzehnt Lehrtätigkeit am BBZ Gesundheit Ingolstadt, wo sie sich unter anderem auch mehrere Jahre als Verbindungslehrerin der Sorgen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler annahm, ist sie nun bereit für ihre neue Aufgabe. Als Direktorin des Berufsbildungszentrums ist sie verantwortlich für über 600 Schülerinnen und Schüler in acht verschiedenen Ausbildungsberufen des Gesundheitswesens sowie für über 60 Lehrkräfte. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler absolviert die praktische Ausbildung am Klinikum Ingolstadt zur Hebamme, in den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Radiologie oder als operationstechnische Assistenten/innen. Auch wenn die Schule der Zukunft digitaler und innovativer werden wird, nicht alles soll sich ändern: Den Kontakt und den regelmäßigen Austausch mit anderen Einrichtungen des beruflichen Bildungswesens will sie – genauso wie ihr Vorgänger – auch in den nächsten Jahren weiter pflegen.