Truppe ist wieder komplett: Sieben neue Mitglieder für die Betriebsfeuerwehr des Klinikums

Dichter Rauch quillt aus dem Getrieberaum im Keller des Klinikums, ein Feuermelder pfeift schrill, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Feuerwehrler bekleidet mit schwerer Schutzmontur und Atemschutzgerät eilen in das Untergeschoss. Kommandos hallen durch den Raum, Schläuche werden ausgerollt und an die Wasserverteiler angeschlossen. Dieses Szenario könnte im Klinikum jederzeit einen Ernstfall bedeuten. Mitte November war es glücklicherweise nur eine Übung für die neuen Mitglieder der Klinikums-Betriebsfeuerwehr. Sechs Männer und eine junge Frau haben sich entschieden, neben ihrer eigentlichen Tätigkeit im Haus, ehrenamtlich Betriebsfeuerwehrler und Betriebsfeuerwehrlerin zu werden.

Fabian Beck ist einer von sieben „Neuen“ in der Betriebsfeuerwehr und hat die zweiwöchige Ausbildung erfolgreich bestanden.

Einer der „Neuen“ ist Fabian Beck. Er arbeitet als Sachbearbeiter in der Abteilung Organisation. „Ich habe das Plakat gesehen, dass die Betriebsfeuerwehr neue Mitglieder sucht. Meine Kollegin hat mich motiviert mich zu bewerben. Auch von meinem Chef wurde ich unterstützt,“ erzählt der 22-Jährige: „Feuerwehr-Erfahrung hatte ich bis dahin keine, interessiert hat es mich aber schon immer.“ Vorkenntnisse stellen auch keine Voraussetzung für eine Bewerbung dar. „Mitmachen kann jeder interessierte und gesundheitlich fitte Mitarbeiter. Auszubildende dürfen leider noch nicht“, erklärt Rudolf Meilinger, Kommandant der Klinikums-Truppe.

Insgesamt zählt die Betriebsfeuerwehr jetzt 18 Mitglieder. „Das ist eine ideale Zahl“, schwärmt Rudolf Meilinger. „Unser Aufruf im Sommer für neue Mitglieder war ein voller Erfolg. Nachdem in den vergangenen Jahren aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie das Haus verlassen haben, einige Feuerwehrler ausgetreten sind, waren wir auf der Suche. Jetzt sind wir wieder komplett“, freut sich Rudolf Meilinger, der als Mechaniker im Klinikum tätig ist.

Üben für den Ernstfall

Anfang November fand nun eine zweiwöchige Schulung bei der Berufsfeuerwehr Ingolstadt statt. „Als Neue haben wir alle Grundlagen für den Einsatz als Betriebsfeuerwehrler gelernt: Kommandos verstehen und geben, Schläuche ausrollen und anschließen, funken,“ beschreibt Fabian Beck die Inhalte. Betriebsfeuerwehrler erhalten zudem eine Atemschutzgeräteträger Ausbildung. Hier werden zuerst die Grundlagen vom Tragen der Maske, des Lungenautomats und der Sauerstoffflasche erklärt. Zudem müssen angehenden Feuerwehrler mit der gesamten Ausrüstung einen Parcours bewältigen – bei Helligkeit und im Dunklen. Höhepunkt der 14-tägigen Ausbildung waren an den letzten beiden Schulungstagen die realitätsnahen Übungen im Klinikum. Unter anderem wurde im Keller ein Brandherd simuliert.

Rudolf Meilinger ist Kommandant der Betriebsfeuerwehr im Klinikum und auch privat in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.

Die Feuerwehr-Ausbildung zählt als Fortbildung und findet während der Arbeitszeit statt. Für die Übungen im Jahresverlauf stempeln die Feuerwehr-Kollegen aus, die Zeiten werden aber gutgeschrieben. „Pro Jahr üben wir mindestens 14 Mal. Das ist wichtig, denn wir haben jährlich rund 40 Einsätze und vielfältige Aufgaben“, sagt Meilinger, der seit rund 20 Jahren der Betriebsfeuerwehr angehört.

Primär ist die Betriebsfeuerwehr zuständig für die Erstbekämpfung von Bränden, Personenrettung, Evakuierungen und als Scout für die Berufsfeuerwehr. Die Männer und Frauen unterstützen aber auch Kollegen bei Aufräumarbeiten nach einem Unwetter oder helfen bei Bedarf bei der Flugsicherung. Die Betriebsfeuerwehrler sind rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche in Bereitschaft. Zweidrittel der Alarmierungen finden während des Dienstes statt. „Für alle anderen Einsätze haben immer zwei Kollegen Rufbereitschaft und werden bei Bedarf über Telefon oder Piepser verständigt“, erklärt Rudolf Meilinger. Bei jeder Alarmierung geht das Wohl der Patienten vor. 50 Prozent der Betriebsfeuerwehrler arbeiten im Pflege-Bereich. Sie dürfen ihren Arbeitsplatz bei einem Einsatz nur verlassen, wenn die Patientenbetreuung nicht beeinträchtigt wird. „Bisher war die Vereinbarung von Beruf und Ehrenamt immer gut machbar,“ weiß der erfahrene Feuerwehrler und fügt stolz hinzu: „Wir sind eine tolle Truppe. Uns hat noch nie ein Mitglied verlassen, weil er oder sie keine Lust mehr hatte.“[vc_column width=“1/3″][vc_column width=“1/3″][vc_column width=“1/3″]

Veröffentlicht: 7. Dezember 2018 | Aktualisiert: 11. November 2024 | Kategorien: Pressemitteilungen |
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