Klinikum Ingolstadt verschärft Maßnahmen im Kampf gegen COVID-19
16. März 2020
Das Klinikum Ingolstadt setzt im Kampf gegen das Coronavirus/COVID-19 in Abstimmung mit dem Träger auf verschärfte Maßnahmen. Dazu gehört die Absage von nicht dringlichen Operationen ebenso wie ein Besuchsverbot. Zudem kann das Klinikum ab Dienstag, 17. März, nur noch über den Eingang der Notaufnahme betreten werden. Personen, die das Klinikum betreten wollen, werden vor dem Eingang in Zelten befragt und müssen sich auf Gesundheitschecks, etwa Fiebermessen, und dementsprechend längere Wartezeiten einstellen.
„Damit wollen wir einerseits dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Andererseits dienen die Maßnahmen dem Schutz unserer Patienten und unserer Mitarbeiter“, so die kaufmännische Geschäftsführerin Monika Röther. „Wir wissen, welche zusätzliche Belastung das für unsere Patienten und deren Angehörige ist. Doch die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in dieser besonderen Situation hat für uns oberste Priorität. Wir bitten dafür um Verständnis.“
Konkret sieht das Klinikum Ingolstadt folgende Maßnahmen vor:
Keine Besuche mehr möglich
Zudem sind ab sofort keine Besuche mehr gestattet. Angehörige werden gebeten, telefonisch oder via Internet und Sozialer Medien Kontakt zu den Patienten zu halten.
In sehr seltenen Ausnahmefällen wie lebensbedrohlichen Situationen, bei Geburten sowie bei Kindern, die im Klinikum versorgt werden, sind Besuche unter bestimmten Voraussetzungen und nach Rücksprache noch möglich. In diesen Fällen gilt zu beachten: Wer Kontakt zu einem bestätigten Fall hatte oder in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet war, darf das Klinikum nicht betreten. Um den Schutz der Patienten und Mitarbeitenden zu gewährleisten, werden Einlasskontrollen durchgeführt.
Absage aller nicht dringlichen, geplanten Operationen und Eingriffe
Geplante und weniger dringende Operationen und Eingriffe im Klinikum werden ab Dienstag, 17. März, auf unbestimmte Zeit verschoben. „Wir alle hoffen, dass das Coronavirus in Deutschland kein Ausmaß wie in Italien annimmt. Trotzdem müssen wir uns auf so eine Situation vorbereiten. Deshalb sorgen wir jetzt dafür, ausreichend stationäre und intensivmedizinische Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Dr. Andreas Tiete, medizinischer Geschäftsführer im Klinikum Ingolstadt, den Schritt.
Aktuell werden die OP-Pläne überprüft und danach entschieden, welche Operationen dringend notwendig sind. „Akute und dringende Operationen werden wir weiterhin durchführen, auch die Kreißsäle sind geöffnet, Geburten finden wie gewohnt statt. Ebenso werden wir die Notfallversorgung aufrechterhalten“, erklärt Dr. Tiete. Planbare Behandlungen jedoch, die medizinisch nicht sofort notwendig sind, werden vorerst abgesagt. „Wir werden die Patienten, die in den nächsten Wochen einen geplanten Eingriff bei uns im Haus haben, verständigen, wenn ihr Termin ausfällt. Wir bitten die Patienten, nicht in den Sekretariaten anzurufen, sodass die Leitungen freibleiben und die Sekretariate der jeweiligen Klinik die Termine der Reihe nach absagen können“, bittet der medizinische Geschäftsführer um Verständnis.
Zugang nur noch über den Eingang Notaufnahme
Ebenfalls ab Dienstag, 17. März, tritt eine weitere Vorsichtsmaßnahme in Kraft: Der Zugang zum Klinikum ist ab dann nur noch über die Notaufnahme möglich. Der Haupteingang sowie weitere Nebeneingänge werden geschlossen. Patienten und Besucher, die in Ausnahmefällen zugelassen sind, werden dort befragt und müssen sich auf Gesundheitschecks, etwa Fiebermessen, und dementsprechend längere Wartezeiten einstellen. Besucher, die nicht zu den Ausnahmefällen zählen, erhalten keinen Zugang zum Haus. Dr. Tiete hofft auf das Verständnis in der Bevölkerung. „Wir nehmen unsere Verantwortung den Patienten gegenüber sehr ernst“, sagt er und ergänzt: „Wir sind uns bewusst, dass diese Maßnahmen eine große Belastung für Patienten wie Angehörige bedeuten. Unsere wichtigste Aufgabe ist es aber, die Gesundheit unserer Patienten und Mitarbeiter sowie ihrer Angehöriger zu schützen und keine unnötigen Risiken einzugehen.“ Jeder müsse seinen Teil dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Nur so könne man einen Kollaps des Gesundheitssystems verhindern.