Telefonaktion für alle Fragen zur Anästhesie
13. Oktober 2023
Anästhesistinnen und Anästhesisten sind hochqualifizierte Ärzte, die auch darauf spezialisiert sind, während einer Operation die Herz-, Kreislauf- und Lungenfunktion von Patientinnen und Patienten so zu stabilisieren, damit eine Operation sicher durchgeführt werden kann. „Der Schlaf und das Wohlbefinden der Patienten während der Narkose sind ein wichtiger, jedoch nicht der alleinige Baustein einer guten Anästhesie,“ sagt Prof. Dr. Martina Nowak-Machen, die Direktorin der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin; Palliativ- und Schmerzmedizin im Klinikum Ingolstadt.
Am Weltanästhesie-Tag am Montag, 16. 10., stehen von 16 bis 17.30 Uhr in einer gemeinsamen Telefonaktion von DONAUKURIER und Klinikum Ingolstadt drei dieser Ärztinnen und Ärzte für Fragen zur Verfügung. Neben Klinikdirektorin Prof. Martina Nowak-Machen, Bildmitte, (Telefon: 0841-9666 265) werden Dr. Angelika Grünes, Oberärztin und leitende Hubschrauberärztin (Tel. 0841-9666 266), und Assistenzarzt MUDr. Jan Toros (Tel. 0841-9666 267) die Fragen der Leserinnen und Leser rund um die Narkose am Telefon beantworten.
Zu der reinen Vollnarkose kommen inzwischen fest etablierte Verfahren wie die Regional- oder Teilanästhesien, für die keine Ausschaltung des Bewusstseins erforderlich ist. Dies hat besondere Bedeutung für Ältere oder schwer an Herz oder Lunge Erkrankte, für die eine Narkose unter Umständen eine besondere Belastung darstellt. Auch Patientinnen und Patienten mit Gedächtnisstörungen oder Demenz profitieren von dem Einsatz einer Teilanästhesie. „Selbst wenn eine Vollnarkose aufgrund der Operation notwendig ist, können zusätzliche Regionalanästhesien den Schmerzmittelverbrauch während und nach der Operation senken und die Rate an Verwirrtheitszuständen nach der Operation, dem sogenannten Delir, minimieren“, erklärt Nowak-Machen.
„Vor einem chirurgischen Eingriff führen wir in unserer Sprechstunde mit dem Patienten ein ausführliches Gespräch, um die medizinische Vorgeschichte, Allergien, Medikamenteneinnahme und andere relevante Faktoren zu besprechen“, sagt sie. Diese Informationen sind für die Wahl des Narkoseverfahrens wie auch für die Auswahl und Dosierung der Narkosemittel von entscheidender Bedeutung.
Nachdem der chirurgische Eingriff abgeschlossen und die Narkose beendet wurde, werden die Patientinnen und Patienten in einen Aufwachraum gebracht. Hier werden sie überwacht, bis die Narkosemittel ausreichend abgebaut sind und sie wieder bei vollem Bewusstsein sind. Auch wird hier die individuelle Schmerzbehandlung eingeleitet, und sie werden erst auf Station entlassen, wenn eine gute Schmerzlinderung vorliegt. Nach der Narkose kann man sich kurzzeitig benommen oder verwirrt fühlen. Diese Effekte lassen jedoch meist rasch nach. Trotzdem ist es wichtig, dass man sich nach einer Operation ausreichend ausruht und nicht hinter das Steuer setzt oder Maschinen bedient.
Die Anästhesiologie als Fach besteht jedoch aus viel mehr als der Narkose im OP. Ein fester Bestandteil ist die Intensiv- und Notfallmedizin. „Wenn Sie in Deutschland eine Intensivstation betreten, so sind die dort verantwortlichen Intensivärztinnen und -ärzte in der Mehrzahl Anästhesistinnen und Anästhesisten“, betont Nowak-Machen. Auch die Notfallmedizin ist fest in der Hand dieses medizinischen Faches: Im Stadtgebiet Ingolstadt z.B. werden beide Notarztstandorte überwiegend und der Rettungshubschrauber Christoph 32 zu 100 Prozent mit Ärztinnen und Ärzten aus der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikum Ingolstadt besetzt.