Vortrag: Knieprobleme – immer gleich ein neues Gelenk?
31. Juli 2018
Ein kleiner Sommerspaziergang, Gartenarbeit oder einfach seiner Arbeit nachgehen – alles alltägliche Dinge, die für Menschen mit Knieproblemen zur Qual werden können. Doch viele scheuen den Weg zum Arzt, weil sie fürchten, sich gleich einer Operation unterziehen zu müssen. Deshalb lädt das Klinikum Ingolstadt am Mittwoch, 8. August 2018, um 17.30 Uhr zum Vortrag „Probleme mit den Knien – immer gleich ein neues Gelenk?“ in den Veranstaltungsraum Oberbayern ein. Referent ist Dr. Markus Peyerl, Leiter der Sektion orthopädische Chirurgie und Endoprothetik.
„Rund 170.000 Menschen in Deutschland bekommen jedes Jahr ein künstliches Kniegelenk“, weiß Dr. Peyerl, fügt aber hinzu: „Das ist für mich immer nur die letzte Option in einer langen Reihe von Behandlungsmöglichkeiten. Erst wenn die alle ausgeschöpft sind, denke ich gemeinsam mit meinen Patienten über eine Endoprothese nach.“
Denn in der Tat gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine Arthrose – den häufigsten Auslöser für Schmerzen in den Knien – zu behandeln oder gar nicht erst entstehen so zu lassen. „Fehlstellungen wie X- oder O-Beine, ein Unfall, Vererbung oder Überlastung können eine Arthrose begünstigen, in sehr vielen Fällen ist sie allerdings altersbedingt“, so Dr. Peyerl. Denn im Lauf der Zeit wird die Knorpelschicht, die das Kniegelenk umgibt, dünner bis irgendwann Knochen an Knochen reibt.
Doch auch der eigene Lebenswandel kann für den Verschleiß verantwortlich sein, denn zu wenig Bewegung und Übergewicht schaden den Gelenken. „Und hier gibt es einen ersten Ansatz für die konservative Therapie“, erklärt der Spezialist: „Abnehmen, um Gewicht und damit Druck von den Gelenken zu nehmen, ausreichend Bewegung sowie eine gesunde Ernährung können den weiteren Verlauf positiv beeinflussen.“ Daneben gehören Medikamente, Bandagen, Einlagen, Akupunktur und Physiotherapie zu den konservativen Maßnahmen, die bei Arthrose sehr gut helfen können.
Vielfältige Behandlungsmethoden
„Doch wenn der Verschleiß schon sehr weit fortgeschritten ist und der Patient seinen Alltag kaum mehr ohne Schmerzmittel bewältigen kann, dann sollte schon einmal über eine Operation nachgedacht werden. Und ich sage bewusst Operation und nicht neues Gelenk, denn auch im Falle eines Eingriffs muss nicht immer gleich ein künstliches Gelenk eingebaut werden“, weiß der Sektionsleiter. „Das Spektrum reicht von gelenkerhaltenden Operationen, wie Umstellungsosteotomien am Knie oder Arthroskopien bei kleinen Schäden, über Teilendoprothesen bis hin zum kompletten Gelenkersatz.“
Welche Behandlungsmethode sich wofür eignet, wann über ein künstliches Gelenk nachgedacht werden sollte und wie man Knieproblemen vorbeugen kann, darüber spricht Dr. Peyerl in seinem Vortrag am 8. August ab 17.30 Uhr im Veranstaltungsraum Oberbayern am Klinikum Ingolstadt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.