Am Dienstag, 5. September, können Betroffene und Angehörige in einer Telefonaktion von Klinikum Ingolstadt und Donaukurier ihre Fragen zum Thema „Gang- und Gleichgewichtsstörungen im Alter“ an medizinische Expertinnen des Klinikums stellen. Prof. Dr. Birgit Herting (v.l.), Direktorin der Klinik für Akutgeriatrie und Neurologin (Tel. 0841-9666 265), Dr. Katharina Walther, Leitende Oberärztin und Internistin (Tel. 0841-9666 266) sowie Annett Peichl, Leitende Physiotherapeutin (Tel. 0841-9666 267), sind von 16 Uhr bis 17:30 Uhr für Sie erreichbar.
In der Akutgeriatrie des Klinikums Ingolstadt werden ältere und hochbetagte Patient*innen mit Diagnosen aus dem gesamten Spektrum der Inneren Medizin, mit neurologischen Erkrankungen sowie Patient*innen mit orthopädischen Problemen und vielfältigen Begleiterkrankungen nach operativen Eingriffen behandelt. Zur Akutgeriatrie gehört außerdem eine Akutgeriatrische Tagesklinik in der Münchener Straße, in der Patient*innen ab 70 Jahren tagsüber eine speziell auf sie abgestimmte Behandlung bekommen und am Nachmittag wieder nach Hause in ihr gewohntes Umfeld gebracht werden.
Bewegungsstörungen im Alter
Bewegungsstörungen im Alter können sehr vielfältige Ursachen haben: So spricht eine Bewegungsverlangsamung, die zunächst einseitig auftritt und mit einer verkürzten Schrittlänge einhergeht, für eine beginnende Parkinson´sche Erkrankung. Später können auch Schwierigkeiten beim Loslaufen oder plötzliches Stehenbleiben „wie festgefroren“ hinzu kommen.
Ein breitbasiger Gang und eine ungerichtete Unsicherheit bei Dunkelheit können zum Beispiel Folgen einer Polyneuropathie bei Diabetes mellitus oder Vitamin-B12-Mangel sein.
„Darüber hinaus gibt es natürlich auch schmerzbedingte Gang- und Gleichgewichtsstörungen“, ergänzt Prof. Herting. Diese zeigten sich häufig an einem hinkenden Gangbild mit Entlastung des schmerzenden Beines, wie es häufig bei Arthrose von Hüft- und Kniegelenken oder nach Gelenkersatz-Operationen der Fall ist.
Auch durch Medikamente und bei Sehstörungen können Gangstörungen auftreten. Ist der Gleichgewichtssinn gestört, äußert sich dies häufig durch Drehschwindel, verbunden mit Übelkeit und Erbrechen. „Für die Diagnosestellung sind eine ausführliche Erhebung der Krankheitsgeschichte und Beobachtung des Gehens entlang einer geraden Strecke entscheidend“, erklärt Prof. Herting.
Die Therapie wird je nach Ursache und Schwere der Einschränkungen indiviuell auf die Patient*innen ausgerichtet und reicht von einer medikamentösen Behandlung über Physiotherapie mit Gangschulung und Gleichgewichtstraining bis hin zu Schmerztherapie sowie psychologischer Unterstützung.