Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Im Pankreaszentrum werden sowohl gutartige als auch bösartige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse behandelt.
Das Pankreaskarzinom zählt nach wie vor zu den aggressivsten Krebserkrankungen – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Die Inzidenz der Erkrankung steigt langsam, aber kontinuierlich an. Durch eine Kombination aus medikamentösen Therapien (z. B. Chemotherapie) und chirurgischen Maßnahmen kann die Erkrankung jedoch in vielen Fällen effektiv behandelt werden.
Gutartige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind meist entzündlicher Natur und erfordern häufig eine interventionelle Therapie im Rahmen endoskopischer oder radiologischer Verfahren. Sollte mit diesen Methoden keine ausreichende Besserung erzielt werden, kann ergänzend eine chirurgische Therapie erfolgen.
Transparenz und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das Pankreaszentrum Ingolstadt verfolgt das Ziel, die Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse zu optimieren. Dies geschieht durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Gastroenterologie, Viszeralchirurgie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie in enger Abstimmung mit den Hausärztinnen und Hausärzten.
Wir legen großen Wert auf Transparenz und Aufklärung über alle Aspekte der Erkrankung und die verfügbaren Behandlungsalternativen. Die aktive Einbindung der Patientinnen und Patienten in Diagnostik- und Therapieentscheidungen ist uns besonders wichtig. Alle Maßnahmen erfolgen ausschließlich mit Ihrem Einverständnis.
Unser ganzheitlicher Ansatz versteht sich als Grundlage einer therapeutischen Partnerschaft, in der auch Angehörige eng in den Behandlungsprozess einbezogen werden.
Modernste Methoden und Technik
Ziel der Behandlung bösartiger Erkrankungen ist stets die Zurückdrängung der Tumorerkrankung und – wenn möglich – ihre vollständige operative Entfernung. Aufgrund der komplexen Anatomie der Bauchspeicheldrüse und ihrer Nähe zu großen Blutgefäßen sowie dem Gallengang wird in jedem Einzelfall sorgfältig das Operationsrisiko geprüft und Strategien zu dessen Minimierung entwickelt.
Dabei steht die Abwägung zwischen primärer Operation (mit oder ohne Nachbehandlung) und einer Vorbehandlung vor der Operation (neoadjuvante Therapie) im Mittelpunkt der interdisziplinären Entscheidungsfindung.
Auch bei gutartigen Erkrankungen erfolgt eine umfassende Diagnostik, um die individuell optimale Therapie zu bestimmen.
Alle Befunde und Behandlungsoptionen werden in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen, um für jede Patientin und jeden Patienten das bestmögliche Behandlungskonzept zu entwickeln.
Therapeutisches Vorgehen
Liegt eine Erkrankung vor, die ein chirurgisches Vorgehen erforderlich macht, ist die Operation in der Regel Teil eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts. Der Eingriff wird durch eine Vielzahl flankierender Maßnahmen begleitet:
Präoperative Vorbereitung: Erhebung des Ernährungsstatus und gegebenenfalls Anpassung der Ernährung oder Durchführung einer Zusatzernährung.
Postoperative Betreuung: Frühzeitige Physiotherapie und Mobilisation, bei der die aktive Mitwirkung der Patientinnen und Patienten wesentlich zum Heilungsverlauf beiträgt.
Nachsorge: Anschlussrehabilitation und gegebenenfalls Durchführung einer adjuvanten Chemotherapie.
Das Pankreaszentrum übernimmt die Koordination aller vor- und nachbereitenden Schritte, um eine lückenlose Betreuung sicherzustellen.
Qualität durch Zusammenarbeit
Ziel des Pankreaszentrums Ingolstadt ist die kontinuierliche Verbesserung von Früherkennung und Behandlung durch die intensive, fachübergreifende Zusammenarbeit der genannten Disziplinen in Kooperation mit den Hausärzten.
Für jede Patientin und jeden Patienten wird gemeinsam ein individueller Therapieplan erstellt, der die besten Voraussetzungen für eine langfristige Heilung schafft.
Diese enge Zusammenarbeit von Spezialistinnen und Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen führt nachweislich zu besseren Behandlungsergebnissen. Sie gewährleistet eine umfassende, ganzheitliche Therapie, die alle Aspekte und Ausprägungen der Erkrankung berücksichtigt.
Zur Sicherung und Weiterentwicklung der Behandlungsqualität werden alle Krankheitsverläufe und Therapien in einer Tumordatenbank dokumentiert. Die kontinuierliche Auswertung dieser Daten ermöglicht eine fortlaufende Verbesserung unserer Behandlungsstrategien.
Unser Qualitätsanspruch
Die Onkologischen Zentren des Klinikums Ingolstadt sind nach den Qualitätsanforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Darüber hinaus treffen sich unsere Ärztinnen und Ärzte regelmäßig mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in einem interdisziplinären Qualitätszirkel, um den fachlichen Austausch und die enge Kooperation dauerhaft sicherzustellen.
