Die Sicherheit unserer Patienten ist oberstes Gebot. Wir setzen alles daran, um Fehler im Ablauf, bei Eingriffen und im täglichen Umgang mit Patienten auszuschließen. Diesem Zweck dient unter anderem das Patientensicherheitsarmband, das jeder Patient während des Aufenthaltes tragen soll.
Im OP werden vor jedem Eingriff Checklisten abgearbeitet, das OP-Team geht alle wichtigen Fakten noch einmal durch: Die Identität des Patienten wird ein letztes Mal überprüft, Ort und Art des Eingriffs werden sichergestellt, alle für den Eingriff notwendigen Vorkehrungen und alle Materialien kontrolliert (sog. Team-Time-Out). Nach dem Eingriff wird sichergestellt, dass alle verwendeten Instrumente wieder an Ort und Stelle sind (sog. Zählkontrolle).
Um Fehlerquellen im Ablauf frühzeitig zu erkennen haben wir Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen zu zertifizierten Risikomanagern qualifiziert; sie beobachten den täglichen Betrieb in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen, um mögliche Gefahren und Risiken für Patienten oder Personal zu erkennen und nach Möglichkeit zu beheben.
Wir haben für einige kritische Situationen eine Art ‚Frühwarnsystem‘ entwickelt, nutzen Routineuntersuchungen wie Atem- und Herzfrequenz, Blutdruck oder Körpertemperatur, um die Wahrscheinlichkeit für die kritische Verschlechterung des Patienten abzuleiten (z.B. bei einer Sepsis). So können rechtzeitig geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. Auch in der Krebstherapie gibt es solche Ansätze bereits.
Beinahe-Fehler und deren Ursachen werden registriert und aufgearbeitet. Dem dient das Critical Incident Reporting System (kurz CIRS), bei dem Mitarbeiter beobachtete Ereignisse melden und selbst Lösungsvorschläge machen können, auch wenn eben noch kein Schaden entstanden ist.
Diese offene ‚Fehlerkultur‘ ist uns wichtig und sie ist Teil unseres Qualitätskonzeptes. Dazu gehört auch, dass das Klinikum seine medizinischen Leistungen in allen Bereichen regelmäßig nach festen Standards erfasst und mit denen anderer Krankenhäusern vergleicht (sog. Benchmark). Aus der Qualitätssicherung mit Routinedaten und dem Vergleich mit anderen Krankenhäusern optimieren wir uns permanent, ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.
Patientenarmband – Ihre Visitenkarte
Unmittelbar bei der Aufnahme ins Klinikum erhalten Sie ein individuelles Patientenarmband, das Ihre persönlichen Daten und einen elektronisch lesbaren Strichcode zeigt. Ärzte und Pflegekräfte können Sie so jederzeit identifizieren, auch wenn Sie aufgrund einer Maßnahme oder infolge von Krankheit selbst keine Auskunft geben können. Durch das Einlesen eines Strichcodes kann nachvollzogen werden, wie und wo sie behandelt wurden, denn die Information auf dem Sicherheitsarmband wird direkt an das elektronische Krankenhausinformationssystem weitergegeben, sodass jede Untersuchung und Anwendung registriert wird und somit mögliche Fehler ausgeschlossen werden. Dies trägt ganz wesentlich zu Ihrer Sicherheit bei. Bitte legen Sie das Armband also zu keinem Zeitpunkt ab, damit Verwechslungen ausgeschlossen werden.
Arzneimittelsicherheit
Um eine Verwechslung von Medikamenten zu vermeiden, werden z.B. ähnlich verpackte Medikamente in der Apotheke gut unterscheidbar umgepackt. Dosierungen, Verordnungen und Vorbereitung der Medikamente werden doppelt überprüft (4-Augen-Prinzip). Infusionen werden nur nach einem hausweit einheitlichen Standard hergestellt und verabreicht. Eine eigene Arbeitsgruppe kümmert sich permanent um die Verabreichungssicherheit.
Sturzvermeidung
Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet immer, sich in ungewohnter Umgebung meist begleitet von einer vorübergehend oder auch länger andauernden veränderten gesundheitlichen Verfassung zurechtfinden zu müssen. Dadurch können Risiken, denen Sie in Ihrem normalen Lebensumfeld mit auf Ihren Bedarf zugeschnittenen Lösungen begegnen, möglicherweise wieder eine größere Rolle spielen. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, dass Sie uns darüber informieren, wenn Sie bereits häufiger gestürzt sind, welche Ursachen dabei eine Rolle spielten und welche Maßnahmen Ihnen dabei helfen, dieses Risiko zu verringern. Dann können wir entsprechend reagieren und mit Ihnen gemeinsam überlegen, worauf für die Zeit des Krankenhausaufenthaltes zu achten ist, damit Sie sich in der für Sie ungewohnten Umgebung sicher bewegen können.
Bringen Sie ruhig die für Sie gewohnten Hilfsmittel wie Rollator, passendes Schuhwerk oder ähnliches mit. Sollten Sie hier Beratung und Anleitung benötigen, weil Sie noch keine befriedigenden Lösungen gefunden haben, dann teilen Sie uns auch das mit.
Scheuen Sie sich nicht, uns zu sagen, wenn Sie sich – egal weshalb – unsicher fühlen und auf Unterstützung oder Begleitung bei der Bewältigung längerer oder kürzerer Gehstrecken, oder anderer Alltagshandlungen angewiesen sind, dafür sind wir da.