Infobus der Initiative „Herzenssache Lebenszeit“ am Freitag, 28. Juni, in Ingolstadt
Ingolstadt. Gesundheitsrisiken kennen, Symptome deuten, schnell reagieren – Aufklärung kann Leben retten. Das Klinikum Ingolstadt engagiert sich aktiv für die Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“. Am Freitag, 28. Juni 2019 stehen Fachärzte für Neurologie und Kardiologie aus dem Klinikum am Infobus in Ingolstadt für Fragen rund um die Themen Diabetes, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Verfügung.
Der signalrote Infobus der von Boehringer Ingelheim ins Leben gerufenen Aufklärungsinitiative „Herzenssache Lebenszeit“ macht auch in diesem Jahr wieder Station in Ingolstadt. Der Bus hält von 10 bis 15 Uhr im Innenhof der Sparkasse. Mit vor Ort: Der Direktor der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Thomas Pfefferkorn, sowie der Direktor der Medizinischen Klinik I, Prof. Dr. Karlheinz Seidl, mit ihren Teams. Interessierte haben hier die Möglichkeit, im direkten Gespräch mit den Fachärzten offene Fragen zu klären und ihr persönliches Risiko für Diabetes, Schlaganfall oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen testen zu lassen. Hierfür werden beispielsweise Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinwerte gemessen. Informationsmaterialien sorgen für zusätzliche Aufklärung über Risikofaktoren, darunter Vorhofflimmern, eine häufig zu spät diagnostizierte Herzrhythmusstörung.
Prof. Dr. Thomas Pfefferkorn, Direktor der Klinik für Neurologie, stand bereits im vergangenen Jahr für Fragen von interessierten Besuchern des Infobusses zur Verfügung.
„Unser Engagement als Klinikum geht weit über die eigentliche Versorgung von Patienten hinaus“, so Prof. Dr. Pfefferkorn. „Durch unsere Beratung vor Ort möchten wir zur Aufklärung beitragen und dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle verhindern oder zumindest verringern.“
Risiko Schlaganfall
Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Ohne ärztliche Behandlung gehen pro Minute 1,9 Millionen Nervenzellen kaputt. In Deutschland ereignen sich jährlich rund eine viertel Million Schlaganfälle. Ein Drittel davon endet tödlich. Etwa 60 Prozent der Patienten, die einen Schlaganfall überleben, sind auch ein Jahr später noch auf fremde Hilfe angewiesen. Die Erkrankung ist die in den westlichen Industrienationen mit Abstand häufigste Ursache einer bleibenden Behinderung im Erwachsenenalter. Dabei kann ein Schlaganfall in jedem Lebensalter auftreten. Zwar ist etwa die Hälfte der Betroffenen über 75 Jahre alt, aber mehr als 15 Prozent der Patienten sind jünger als 45 Jahre.
Volkskrankheit Diabetes
Mehr als 425 Millionen Menschen weltweit leiden an Diabetes. Über 212 Millionen von ihnen werden nicht diagnostiziert. Bis 2045 wird die Zahl der Menschen mit Diabetes voraussichtlich auf 629 Millionen weltweit steigen. Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes und für etwa 90 Prozent aller Diabetesfälle in Ländern mit hohem Einkommen verantwortlich. Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die auftritt, wenn der Körper das Hormon Insulin nicht ausreichend produziert oder die Körperzellen nicht mehr ausreichend darauf reagieren.
Aufgrund von Diabetes-assoziierten Begleiterkrankungen wie hoher Blutzucker, Bluthochdruck und Fettleibigkeit, sind kardiovaskuläre Erkrankungen mögliche Folgen. Patienten mit Typ-2-Diabetes entwickeln zwei bis vier Mal häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen ohne Diabetes. Weltweit sind etwa 50 Prozent der Todesfälle bei Patienten mit Typ-2-Diabetes auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.
Wenn das Herz streikt
Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine häufig auftretende Folgestörung vieler Erkrankungen des Herzens, bei der das vom Herzen geförderte Blutvolumen zur Sicherstellung seines Bedarfes nicht ausreicht. Sie kann rasch zum Tode mit vorheriger schwerer Leistungsminderung führen. Weltweit haben circa 26 Millionen Menschen eine Herzinsuffizienz. Auch ist Herzinsuffizienz die Hauptursache für Krankenhauseinweisungen in Europa und den Vereinigten Staaten.
Sinkende Lebenserwartung
Eine Diabeteserkrankung bei einem Patienten im Alter von 60 Jahren kann die Lebenserwartung im Vergleich zu einem Menschen ohne Diabetes um bis zu sechs Jahre verkürzen. Eine Diabeteserkrankung und ein Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Historie bei einem Patienten im Alter von 60 Jahren kann die Lebensdauer sogar um bis zu 12 Jahre im Vergleich zu jemandem ohne diese Erkrankungen verkürzen.
Wertvolles Wissen für mehr Lebensqualität
Vor dem Hintergrund einer ansteigenden Tendenz der Erkrankungszahlen als auch dem erheblichen Risiko für Folgeerkrankungen ist leicht erkennbar, dass eine gezielte Aufklärung über die Zusammenhänge zwischen Diabetes und der kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz notwendig ist.
„Herzenssache Lebenszeit“ setzt genau hier an: Experten vermitteln im direkten Kontakt notwendiges Wissen und fördern das Risikobewusstsein. Denn wer sein persönliches Risiko kennt und eine gezielte Vorbeugung wie ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Bewegung umsetzt, kann Risikofaktoren für eine Erkrankung vermeiden, seine Lebenszeit verlängern und nicht zuletzt seine Lebensqualität erhöhen.