Formeller Übergang zum Januar 2026 geplant.

Die Gremienbeschlüsse der Stadt, des Bezirks sowie des Zweckverbands haben die Weichen gestellt für die geplante Überführung der psychiatrisch-psychosomatischen Versorgung der Region auf die Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo). Der formelle Übergang ist für den 1. Januar 2026 geplant. Dies bedeutet, dass ab diesem Tag die psychiatrische und psychosomatische Versorgung am Zentrum für psychische Gesundheit (ZPG) von der somatischen Versorgung am Klinikum Ingolstadt gesellschaftlich getrennt wird. Dies betrifft auch die weiteren psychiatrischen und psychosomatischen Bereiche einschließlich der Tageskliniken Münchner Straße und Eichstätt sowie der Psychosomatik am Anna-Ponschab-Haus – mit Ausnahme der dort untergebrachten Psychiatrischen Langzeitpflege der Alten- und Pflegeheim GmbH. Diese bleibt weiterhin Teil des Klinikums.

 

Das Zentrum für psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt ist ein großes und äußerst leistungsfähiges Krankenhaus zur integrativen Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Gemeinsam mit den Tageskliniken Münchner Straße und Eichstätt sowie der Psychosomatik am Anna-Ponschab-Haus wird das Zentrum zum Jahreswechsel 2025/26 in die Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) eingegliedert – als Teil der neu gegründeten kbo-Donau-Altmühl-Kliniken gGmbH. „Ich freue mich, dass wir zwei Dinge erreichen konnten: Erstens bleibt die psychiatrisch-psychosomatische Versorgung in Ingolstadt und der Region auch künftig auf einem sehr guten Niveau, im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger. Und zweitens werden im Rahmen des Übergangs der Trägerschaft keine Mitarbeiterin und kein Mitarbeiter schlechter gestellt, das regelt ein Personalüberleitungsvertrag. Mit der jetzt beschlossenen Grundlagenvereinbarung haben wir beide Ziele erreicht. Der Stadtrat hatte im Juli die Eckpunkte vorgegeben, und darauf aufbauend wurde nun eine Grundlagenvereinbarung getroffen“, so Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf. Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger führt weiter aus: „Mit diesem Grundlagenvertrag haben wir die Weichen dafür gestellt, dass wir zum Wohle der Patientinnen und Patienten auch in der Region 10 die langjährige psychiatrische Kompetenz unseres Kommunalunternehmens „kbo -Kliniken des Bezirks Oberbayern“ voll ausspielen können. Genauso wichtig ist aber das Signal an alle Beschäftigten, dass sich für sie unter der neuen Flagge nichts zum Nachteil verändern wird.“

Grundlagenvereinbarung zur Realisierung des Vorhabens geschlossen

Um die weitere Ausarbeitung und die Umsetzung dieses Vorhabens im kommenden Jahr zu realisieren, haben die Beteiligten Stadt, Bezirk und Klinikum eine sogenannte Grundlagenvereinbarung abgeschlossen. In den kommenden Monaten wird auf dieser Basis der geordnete Übergang der klinischen psychiatrisch-psychosomatischen Versorgung der Region auf die Kliniken des Bezirks Oberbayern umgesetzt – unter besonderer Berücksichtigung der künftigen medizinischen und nicht-medizinischen Zusammenarbeit mit der wechselseitigen Inanspruchnahme von Leistungen, vor allem mit Blick auf die engen baulichen Verschränkungen auf dem Klinikcampus. „Das Zentrum für psychische Gesundheit hat einen exzellenten Ruf in der Behandlung von Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen aller Art und ist als regionaler Pflichtversorger fest etabliert“, sagt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie, Ärztlicher Direktor. „Seit seiner Gründung wurde hier exzellente fachliche Arbeit geleistet und wir werden in den kommenden Monaten des Übergangs gemeinsam mit dem neuen Partner dafür sorgen, dass die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten auch weiterhin eine moderne und zukunftsfähige Versorgung erwarten können.“ Jochen Bocklet, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit, ergänzt: „Dafür haben wir mit dem Spatenstich des Neubaus auf unserem Klinikcampus im September dieses Jahres bereits den gemeinsamen Startpunkt gesetzt. Der Neubau wird auch in der neuen Betreiberkonstellation im Sinne einer modernen Patientenversorgung weiter vorangetrieben werden.“

Umfassende Vorbereitung des Übergangs der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Ein zentraler Bereich der Grundlagenvereinbarung ist die umfassende Vorbereitung des Übergangs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums für psychische Gesundheit sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den patientenfernen Bereichen auf die kbo-Donau-Altmühl-Kliniken gGmbH zum Januar 2026. Dies wird unter weitmöglichster Berücksichtigung der Wünsche der betroffenen Mitarbeitenden sowie unter Einbeziehung des Betriebsrats erfolgen. Davon ausgenommen sind Beschäftigte in der am Anna-Ponschab-Haus untergebrachten Psychiatrischen Langzeitpflege der Alten- und Pflegeheim GmbH. Diese bleibt weiterhin Tochtergesellschaft der Klinikum Ingolstadt GmbH.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden heute im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung von der Geschäftsführung des Klinikums Ingolstadt gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf und Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Kliniken des Bezirks Oberbayern, Franz Podechtl, informiert. „Wir freuen uns sehr, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in Zukunft ein zuverlässiger Arbeitgeber zu sein. Mit Nikolaus Schrenk wird eine langjährig erfahrene und erfolgreiche Führungskraft der Kliniken des Bezirks Oberbayern die Geschäftsführung der kbo-Donau-Altmühl-Kliniken übernehmen“, sagt Franz Podechtl, Vorstandsvorsitzender der Kliniken des Bezirks Oberbayern.

Zweckverband wird nicht aufgelöst

Der Zweckverband wird durch die Neuregelung der somatischen und psychiatrischen Versorgung nicht aufgelöst. Die Stadt und der Bezirk sind mit ihren Verbandsräten unverändert in der Verbandsversammlung vertreten. Die Stadt zeichnet verantwortlich für den somatischen, der Bezirk für den psychiatrischen Bereich. Auf Basis der Grundlagenvereinbarung wird die Satzung des Zweckverbands insbesondere hinsichtlich der veränderten Kostentragung für Somatik (künftig nur Stadt Ingolstadt) und Psychiatrie (künftig nur Bezirk Oberbayern), angepasst. Dem Zweckverband kommt neben der Somatik und der Schulträgeraufgabe für das Berufsbildungszentrum die übergreifende grundstückserhaltende Aufgabe und eine Koordinierungsfunktion in Bezug auf die Schnittstellen der Versorgung zu. Mit Blick auf die Aufsichtsratssitze kommt es künftig zu folgenden Verteilungen: in der Klinikum Ingolstadt GmbH wird ausschließlich die Stadt vertreten sein, im Krankenhauszweckverband die Stadt und der Bezirk. Die kbo-Donau-Altmühl-Kliniken gGmbH ist nicht Teil des Zweckverbands und wird in der alleinigen Trägerschaft des Bezirks Oberbayern bzw. seines Kommunalunternehmens kbo sein. Für den derzeit auf dem Klinikcampus entstehenden Neubau des Zentrums für psychische Gesundheit wird ab 2026 der Bezirk allein verantwortlich zeichnen.

Veröffentlicht: 19. Dezember 2024 | Aktualisiert: 19. Dezember 2024 | Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: |
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