Das Klinikum Ingolstadt ist ein zertifiziertes, überregionales Traumazentrum mit dem Ziel, Schwerverletzte in der Region 10 bestmöglich zu versorgen. Um dieses Niveau zu halten und weiter zu steigern, sind regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen selbstverständlich. Dennoch war der European Trauma Course (ETC), der vor wenigen Tagen am Klinikum stattgefunden hat, etwas Besonderes.

Bei Unfällen mit Schwerverletzten können nur wenige Sekunden Zeitverzögerung über Leben und Tod entscheiden. Deshalb legen Notarzt und Rettungsassistenten bereits am Unfallort nach allgemein gültigen Kriterien fest, ob das Schockraum-Team am Klinikum verständigt werden muss. Ist dies der Fall, werden bereits die Mitglieder des Schockraum-Teams alarmiert und erste Vorbereitungen getroffen, um beim schwerverletzten Patienten sofort nach seiner Ankunft ohne Zeitverzögerung mit lebensrettenden Maßnahmen beginnen zu können. „Das Schockraum-Team ist interdisziplinär und multiprofessionell zusammengesetzt.“, erklärt der Leitende Oberarzt. „Zur Mannschaft gehören Unfallchirurgen, Anästhesisten, Neurochirurgen und Radiologen sowie Pflegekräfte aus den Bereichen Notfallklinik und Anästhesie. Sie alle arbeiten bei der Versorgung von Traumapatienten eng zusammen und nach vorgegebenen Standards. „Diese immer wieder einzuüben ist unabdinglich, wenn wir unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen möchten. Deshalb trainieren wir auch die Teams, die im Alltag regelmäßig zusammenarbeiten nach dem ETC-Programm. Inzwischen haben sich sogar einige unserer Ärzte zum ETC-Instruktor weitergebildet, so dass die Kurse von den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt werden können. Ein weiteres Merkmal für die hohe Qualität, die das Klinikum Ingolstadt bei der Versorgung Schwerverletzter hat.“
An insgesamt drei Tagen haben Ärztinnen und Ärzte rund 30 unterschiedliche Fälle in praktischen Übungen trainiert – vom schweren Autounfall bis zum Sturz aus großer Höhe. Schwerpunkte waren unter anderem die Führung eines Traumateams, die Übernahme unterschiedlicher Rollen innerhalb des Traumateams, das Atemwegsmanagement bei Traumapatienten, Thoraxtrauma, Schock, Abdominal- und Beckentrauma sowie Schädel-Hirn- und Wirbelsäulentrauma. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat.
