Patienten mit Parkinsonsyndromen werden in unserer Klinik ambulant, teilstationär in der akutgeriatrischen Tagesklinik und stationär umfassend betreut.
Parkinsonsyndrome sind gekennzeichnet durch eine Bewegungsverlangsamung (Bradykinese), verbunden mit Muskelsteifigkeit (Rigor) und/oder Zittern (Tremor). Das häufigste Parkinsonsyndrom ist die Parkinsonkrankheit. Daneben gibt es seltenere, sogenannte atypische Parkinsonsyndrome wie die progressive supranukleäre Blickparese (PSP), Multisystematrophie (MSA), das kortikobasale Syndrom (CBS) oder die Lewy-Body-Demenz (LBD). Auch Veränderungen des Gehirns infolge gefäßbedingter Schädigungen oder ein Normaldruckhydrozephalus können ein Parkinson-ähnliches Bild verursachen.
Schon seit Langem bieten wir geriatrischen Patienten (Alter ≥ 70 Jahre) mit Parkinsonsyndromen eine individuelle und intensive Behandlung in der Tagesklinik an der Münchner Straße sowie stationär in der Klinik für Akutgeriatrie im Haupthaus des Klinikums an. Die entsprechende Komplexbehandlung umfasst eine multiprofessionelle Betreuung durch Ärzte verschiedener Fachrichtungen mit Anpassung der medikamentösen Therapie sowie physikalischen Therapien (Massagen, Inhalationen, Wärmeanwendungen u. ä.) und aktivierenden Behandlungen durch speziell geschultes Pflegepersonal, Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie (Sprech-/Schlucktherapie). Zudem findet eine individuelle Betreuung durch Psychologen, Sozialdienst und Fallmanagement statt.
Seit Oktober 2024 können zusätzlich nun auch jüngere Patienten altersunabhängig unter neurologischer Leitung an einer Parkinsonkomplextherapie teilnehmen. Auch diese zeichnet sich durch eine intensive stationäre Betreuung im Klinikum über meist etwa drei Wochen durch die genannten Berufsgruppen aus. Das Therapieprogramm wird auch hier auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnitten.
Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen profitieren Parkinsonpatienten oft noch Monate nach der Komplextherapie von dem positiven Effekt der stationären Komplexbehandlung. Ein Ziel des multiprofessionalen Therapieansatzes ist eine Übertragung der erlernten Übungen und Techniken (z.B. bestimmte Bewegungsmuster, Schlucktechniken, bewusste Stimmgebung) in den Alltag und eine Fortführung der Therapien im ambulanten Bereich. Zur medikamentösen Therapie stehen insbesondere für die Parkinsonkrankheit eine Vielzahl von Tabletten, aber auch Sprays und Spritzen zur Verfügung, die je nach Bedarf individuell kombiniert werden können. Zusätzlich ist aber auch die Behandlung mit Medikamentenpumpen möglich, bei der ein Medikament (Levodopa oder Apomorphin) über einen kurzen Schlauch unter die Haut oder über eine längere Sonde direkt in den Dünndarm gegeben wird, so dass eine gleichmäßige Wirkung erzielt werden kann. Zusätzlich kommt für ausgewählte Patienten mit starken Wirkungsschwankungen unter Tabletteneinnahme und/oder starkem Zittern auch eine Behandlung mittels tiefer Hirnstimulation in Frage. Eine Beratung hinsichtlich dieser Therapieformen sowie die Programmierung und Nachsorge für Patienten mit einer Pumpe oder einem tiefen Hirnstimulator gehört ebenfalls zu unserem Therapieangebot.
Ergänzend können Patienten mit Parkinsonsyndrom nach Überweisung durch einen Neurologen, Psychiater oder Neurochirurgen in einer ambulanten Sprechstunde der Oberärztin Frau PD Dr. Angela Jochim betreut werden. Auch hier beraten wir Sie gerne individuell hinsichtlich Diagnose (welches Parkinsonsyndrom liegt vor?) und Therapie (Tabletten, Sprays, Pumpe, tiefe Hirnstimulation etc.). Zusätzlich wird hierbei auch eine Botulinumtoxintherapie für Patienten mit Parkinsonsyndromen, komplexer Dystonie, Spastik oder Pseudohypersalivation (erhöhtem Speichelfluss) angeboten.
Primäre Ansprechpartnerin für alle Fragen zu unserer Behandlung von Parkinsonpatienten, ist Frau Nicole Bauch. Sie ist eigens ausgebildete Parkinson-Assistentin (PASS), die neben der Koordination der Ambulanztermine aktiv bei Diagnostik und Therapie unterstützt.
Medizinische Ansprechpartnerin
- Klinischer Schwerpunkt: Bewegungsstörungen inklusive Parkinsonsyndrome
- Ausgewählte zusätzliche Qualifikationen:
- Spezifisches Curriculum/ Qualitätsnachweis „Therapie mit Botulinumtoxin“ (AK Botulinumtoxin)
- Psychosomatische Grundversorgung
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
- 2023 Habilitation zum Thema „Ursache und Therapie von Dystonien“ an der Technischen Universität München
Ansprechpartnerin zur Terminvereinbarung / Behandlung
Telefon: +49 (0) 841 880-2571
Fax: +49 (0) 841 880-2579
Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag, 07:45 bis 15:30 Uhr, Freitag 07:45 bis 13.00 Uhr
E-Mail: nicole.bauch@klinikum-ingolstadt.de