Das Zentrum für psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt ist eine große und äußerst leistungsfähige Einrichtung zur integrativen Betreuung von Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen aller Art. Von der kostenlosen und anonymen telefonischen Beratung in akuten Krisensituationen über die ambulante Betreuung bis hin zur stationären psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosomatischen Behandlung steht Ihnen ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Sozialpädagogen und weiteren speziell qualifizierten therapeutischen Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite.
Die Diagnostik beginnt mit einem persönlichen Gespräch und reicht, wenn dies erforderlich ist, bis zum Einsatz modernster Technik wie Schlafpolygraphie oder Kernspintomographie. Die Behandlung folgt einem ganzheitlichen Konzept, bei dem, auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten abgestimmt, Bausteine aus einem Spektrum von Möglichkeiten individuell kombiniert werden. Hierzu gehören neben einer großen Zahl psychotherapeutisch-psychosomatischer und psychopharmakologischer Verfahren auch Ergo-, Musik- und Bewegungstherapie. Darüber hinaus ermöglicht die Integration der Klinik in das Gesamtklinikum auch und gerade bei denjenigen Patienten eine ganzheitliche Diagnostik und Therapie, bei denen körperliche und psychische Beschwerden in komplizierter Weise miteinander interagieren.
Das Zentrum für Psychische Gesundheit verfügt neben zentralen Einrichtungen wie der Institutsambulanz, den diagnostischen Abteilungen sowie den komplementären Therapien über zwei bettenführende Kliniken:
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Pollmächer schließt allgemeinpsychiatrische, suchtmedizinische und gerontopsychiatrische Stationen ein, während die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Schuld neben allgemeinpsychiatrischen Stationen auch die Tagesklinik sowie die Abteilung für Psychosomatische Medizin umfasst.
Aufgaben des Zentrums für psychische Gesundheit
Das Zentrum versorgt die Stadt Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen hinsichtlich aller Aspekte der psychischen Gesundheit. Es nimmt die regionale Pflichtversorgung für die gesamte Region wahr.
Das Zentrum für psychische Gesundheit ist in folgende Bereiche gegliedert:
Räumliche Ausstattung
Die 325 Betten der Klinik verteilen sich auf dreizehn, überwiegend offene Stationen, die sich zumeist in dem dreistöckigen Westflügel des Klinikums befinden. Lediglich die Station für psychosomatische Akutmedizin befindet sich im siebten Stockwerk. Jede Station hat einen Tagesraum mit anliegender Küche und einen Gruppenraum. Die Tagesklinik mit 20 Plätzen befindet sich auf Ebene 3. Die beiden gerontopsychiatrischen Stationen (16 und 17) und zwei weitere Stationen (18 und 19) liegen ebenerdig. Hier hat jedes Zimmer eine eigene kleine Terrasse und jeder Patient kann direkt vom eigenen Zimmer aus den Garten betreten.
Die Ergotherapie ist in Arbeitstherapie und Beschäftigungstherapie gegliedert. Für die Arbeitstherapie stehen insgesamt sechs große Hallen bzw. Räume mit einer zeitgemäßen Ausstattung (z.B. Schreinerei, Handwerksbereich, Bürogruppe mit Computern) zur Verfügung. Die beschäftigungstherapeutischen Abteilungen sind in acht dezentral gelegenen, modern ausgestatteten Räumen untergebracht, in denen alle gängigen Techniken angeboten werden, sodass für jeden Kranken ein individuelles Therapieprogramm möglich ist. Hergestellte Töpferwaren werden vor Ort gebrannt.
Die Musiktherapie verfügt ebenfalls über eigene Räume, im Musikzimmer befindet sich eine reichhaltige Auswahl von Musikinstrumenten von der Triangel bis zum Flügel. Für die Kunsttherapie stehen eigene Räume zur Verfügung. Yoga, Körper- und Bewegungstherapie findet entweder im Gymnastikraum, dem Schwimmbad oder der Sporthalle statt, im Sommer wird der eigene Sportplatz genutzt.
Natürlich nutzen unsere Patienten auch alle Angebote des Klinikums: Dazu gehört die Klinikseelsorge der beiden großen christlichen Konfessionen mit Seelsorgern und einer Kapelle. Die Patientenfürsprecherin des Klinikums ist auch für das Zentrum zuständig. An weiteren Angeboten stehen zur Verfügung: Café und Internet-Café, Friseur, Blumen-, Buch- und Lebensmittelläden und Patientenbücherei.
Fallzahlen
Pro Jahr werden im Zentrum für psychische Gesundheit mehr als 5000 Patienten stationär und pro Quartal über 1250 Patienten in der Ambulanz behandelt. Durch die Möglichkeit der stationären Nachbehandlung (weitere ambulante – sog. poststationäre – Kontakte auf der ehemaligen Station) kann die stationäre Behandlungsdauer individuell verkürzt werden. Ergänzend zur stationären Therapie besteht die Möglichkeit einer teilstationären Behandlung (Behandlung von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr) in der eigenen Tagesklinik mit 20 Plätzen.
Diagnostische Funktionseinheiten
Neuropsychologie
Viele psychiatrische Erkrankungen sind mit neuropsychologischen Störungen assoziiert. Diese Störungen können (Mit-) Ursache, Begleitsymptomatik oder Folge der psychiatrischen Grunderkrankung sein. Auch die Behandlung selbst kann potenziell zu vorübergehenden neuropsychologischen Defiziten (zum Beispiel zur temporären Einschränkung beim Führen eines Fahrzeuges) führen. Die standardisierte neuropsychologische Diagnostik hat in der Psychiatrie im letzten Jahrzehnt weltweit weiter an Qualität und Bedeutung gewonnen. Das ständig erweiterte Wissen um die Funktionsweise des Gehirns hatte und hat die Entwicklung neuer psychologischer Testverfahren zur Folge. Verbesserte computergestützte Verfahren machen es möglich, große Datenmengen zu erfassen und auszuwerten.
Folgende neuropsychologische Fragestellungen stehen bei der Diagnostik z.B. von depressiven Erkrankungen, Psychosen und demenziellen Erkrankungen im Vordergrund:
Es werden zusätzlich regelmäßig standardisierte Testverfahren zur Erfassung von Beschwerdekomplexen (z.B. Symptom-Checklisten, Angstfragebögen) und von Persönlichkeitsmerkmalen (z.B. Aggressivität, Frustrationsverarbeitung) durchgeführt. Weiterhin stehen die gängigen psychiatrischen Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen (etwa zur Einschätzung des Schweregrades der Depression, zum Vorliegen von ADHS-Symptomen usw.) zur Verfügung.
Elektroenzephalographie (EEG)
Im Zentrum für psychische Gesundheit existiert ein modernes EEG-Labor. Die Mitarbeiter des EEG-Labors haben im Umgang mit psychiatrischen Patienten und Kindern große Erfahrung. Mit einer Zahl von 3652 Ableitungen pro Jahr blieb die Zahl der Untersuchungen gegenüber den Jahren zuvor konstant. Die Lage des Labors an zentraler Stelle des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie ist für die Patienten des Zentrums für psychische Gesundheit außerordentlich günstig, da die Wege kurz sind, und Wartezeiten, gerade auch angesichts der Tatsache, dass Patienten nicht selten von Pflegekräften begleitet werden müssen, vermieden werden können.
Das EEG-Labor des Zentrums für Psychische Gesundheit ist neben der klinischen Tätigkeit auch anerkannte Ausbildungsstätte der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie, der Direktor des Zentrums verfügt über eine Ausbildungsberechtigung der DGKN.
Kontakt & Sprechstunde
Zentrum für psychische Gesundheit | |
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Notfallpatienten | Rund um die Uhr über unsere Notfallklinik |
Sekretariat | Margot Mittermeier |
Sprechzeiten Mo - Fr | 08:00 bis 17:00 Uhr |
Telefon | +49 (0) 841 880-2201 |
Fax | +49 (0) 841 880-2209 |
zpg@klinikum-ingolstadt.de |
Privatambulanz für Psychiatrie, Psychotherapie und Schlafmedizin
Die beiden Chefärzte am Zentrum für psychische Gesundheit, Prof. Pollmächer und Prof. Schuld unterhalten jeweils Privatsprechstunden für Selbstzahler und privat krankenversicherte Patienten. Die Behandlungsschwerpunkte liegen zum einen in der psychopharmakologischen und psychotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Depressionen, Angststörungen und Psychosen, darüber hinaus aber auch in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit kognitiven Störungen in der Zusammenarbeit mit der Demenzsprechstunde des Hauses und in der Betreuung von Patienten mit Schlaferkrankungen.
Prof. Dr. Thomas Pollmächer
Prof. Dr. Thomas Pollmächer
Direktor des Zentrums und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I
Telefon +49 (0) 841 880-2200
Fax +49 (0) 841 880-2209
E-Mail zpg@klinikum-ingolstadt.de
Prof. Dr. med. Andreas Schuld
Prof. Dr. med. Andreas Schuld
Stv. Direktor des Zentrums und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Psychosomatik
Telefon +49 (0) 841 880-2250
Fax +49 (0) 841 880-2209
E-Mail zpg@klinikum-ingolstadt.de
Haben Sie Fragen? Gerne stehen wir für Sie zur Verfügung. Sie erreichen das Sekretariat unter:
Telefon +49 (0) 841 880-2201
Fax +49 (0) 841 880-2209
Internet-Service für die Region 10
Über unseren Internet-Service können sich sowohl niedergelassene Kollegen als auch Angehörige und Betroffene mit spezifischen Fragen an die Mitarbeiter des Zentrums für psychische Gesundheit wenden. Die Fragen werden dann schnellstmöglich an speziell qualifizierte ärztliche, psychologische oder sozialpädagogische Kollegen des Hauses weitergeleitet und umgehend beantwortet.
Kontakt
psychofragen@klinikum-ingolstadt.de
Die Fragen werden täglich gesichtet und an einen der spezialisierten Fachärzte oder die Psychologischen Psychotherapeuten des Zentrums weitergegeben.
Krisendienste Bayern
Wohnortnahe Hilfe in seelischer Not
0800 / 655 3000, erste Hilfe für die Seele: In seelischen Notlagen erhalten die Bürgerinnen und Bürger bei den Krisendiensten Bayern schnelle und wohnortnahe Soforthilfe. Bei Bedarf sind auch mobile Krisenhelfer verfügbar, die akut belasteten Menschen persönlich beistehen.
Die Krisendienste Bayern unterstützen täglich rund um die Uhr Menschen in Krisen, sowie Angehörige und Personen aus dem sozialen Umfeld. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein qualifiziertes Beratungsangebot. Ärzte, Fachstellen und Einrichtungen können sich ebenfalls an die Krisendienste wenden. Bei Bedarf vermitteln die Krisendienste in wohnortnahe ambulante oder stationäre Beratungs- und Hilfsangebote.
Wenn Sie in einer Krise nicht mehr weiterwissen, rufen Sie an.
Je eher, desto besser!
Weitere Informationen: www.krisendienste.bayern
Angebote für Angehörige und Selbsthilfegruppen
Kommt es zu einer psychischen Erkrankung eines Familienmitgliedes, so ist jeder Familienangehörige davon betroffen. Regelmäßig ergeben sich Fragen zu der Entstehung der Erkrankung und den möglichen Konsequenzen für die Zukunft. Das Thema Schuld und Verantwortlichkeit drängt sich oft auf, wird aber in der Regel nicht spontan angesprochen.
Wir sehen in den Angehörigen wichtige Partner, die uns bei der Diagnostik, der Behandlungsplanung und bei der Vorbereitung der Entlassung helfen. Es gehört zu unseren Aufgaben, die Angehörigen durch gezielte Informationen und gemeinsame Gespräche zu entlasten und sie noch besser zu befähigen, ihr erkranktes Familienmitglied angemessen zu unterstützen.
Aufgrund dieser Sicht war es uns ein Anliegen, schon bald nach Eröffnung der Klinik im Jahr 1982 eine Angehörigengruppe zu gründen. Sie war damals die zweite Angehörigengruppe in ganz Bayern. Die damals gegründete Angehörigengruppe besteht noch heute. Aus ihren Reihen heraus wurde der Verein „Insel e. V.“ gegründet, der jetzt in Ingolstadt Träger von zwei Tagesstätten und für das betreute Einzel-Wohnen ist. Zwischenzeitlich haben sich die Angehörigen in einem bayerischen Landesverband zusammengeschlossen.
Lehre & Forschung
Praktisches Jahr für Studenten
Liebe Studierende,
bereits seit 2005 ist das Zentrum für psychische Gesundheit Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München. Studierende des Fachbereiches Humanmedizin der LMU, aber auch Studierende anderer deutscher Fakultäten für Humanmedizin können am Zentrum für psychische Gesundheit einen Teil des Praktischen Jahres im Fach „Psychiatrie und Psychotherapie“ absolvieren.
CME-akkreditierte Fortbildungen
Am Zentrum für psychische Gesundheit finden mittwochs regelmäßige hausinterne Weiterbildungsmaßnahmen statt, die auch nicht am Hause tätigen Kollegen offen stehen. Hierbei steht das Weiterbildungscurriculum für die Facharztweiterbildung und die Qualifikation für psychologische Psychotherapeuten und Fachpsychologen im Mittelpunkt. Die Veranstaltungen sind jeweils doppelstündig und von der Bayerischen Landesärztekammer im CME-Programm akkreditiert.
Fortbildungen & Veranstaltungen
Informationsabende für Patienten, Angehörige und Interessierte
Seit 2008 bietet das Zentrum einmal im Monat einen Informationsabend für Patienten, Angehörige und Interessierte an. Erfahrene Mitarbeiter, die sich auf die jeweiligen Themen spezialisiert haben, referieren hier zu den unterschiedlichsten Bereichen der psychiatrischen Erkrankungen und Problemen in ihrer Behandlung, wie beispielsweise Depression, Schizophrenie, Angst oder Schlafstörungen.
Ziel dieser Abende ist es, den Zuhörern die Möglichkeit zu geben, Informationen aus den wichtigsten Bereichen der seelischen Erkrankungen zu erhalten und Fragen beantwortet zu bekommen, die für Sie persönlich wichtig sind. Die Informationsabende werden regelmäßig in der Presse und über Aushänge im Klinikum und in den Arztpraxen der Region angekündigt. Die einzelnen Themen und Termine können Sie auch hier einsehen.
Alle Vorträge finden im Konferenzraum des Zentrums für psychische Gesundheit (2950) statt. Die Anmeldung über die Website des Klinikums ist weiterhin nötig. Die Teilnehmer*innen erhalten allerdings keinen Teilnahmelink mehr, sondern können die Veranstaltung direkt vor Ort im Klinikum Ingolstadt besuchen. Beginn ist um 18:00 Uhr.
Bewerben
Bewerbungen von Kolleginnen und Kollegen, die an einer Weiterbildung oder einer Beschäftigung in unserer Klinik interessiert sind, nehmen wir gerne über unser Online-Portal entgegen. Über offene Stellen können Sie sich jederzeit in unserem Stellenportal informieren. Genaue Auskünfte zu unseren Weiterbildungsbefugnissen finden sie unter der Rubrik Karriere. Nach Eingang einer Bewerbung nehmen wir umgehend mit der Bewerberin/dem Bewerber Kontakt auf.