„Ich möchte mit meinem Team wie mein Vorgänger als Ansprechpartner für jede Fragestellung im Zusammenhang mit der Niere für die niedergelassenen und fachärztlichen Kolleg*innen und Patient*innen der Region zur Verfügung stehen“, erklärt Prof. Bergler zu seinem Start in Ingolstadt. Er ist der Nachfolger von Dr. Friedrich Lazarus, der sich nach langjähriger Leitung der Klinik für Nephrologie und des KfH-Nierenzentrums in den Ruhestand verabschiedet.
Neuer Schwerpunkt für chronisch entzündliche rheumatische Systemerkrankungen
Die Klinik für Nephrologie behandelt alle Arten von Nierenerkrankungen. Dies umfasst eine akute oder chronische Nierenschädigung, aber auch Systemerkrankungen mit Nierenbeteiligung wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Einen besonderen Behandlungsschwerpunkt wird der neue Klinikdirektor auch für chronisch entzündliche rheumatische Systemerkrankungen anbieten, bei denen eine überschießende Immunreaktion die Nieren schädigt, wie z. B. beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) oder der ANCA-assoziierten Vaskulitis (AAV).
Die Erfahrungen des neuen Klinikleiters umfassen auch die gesamte Bandbreite der Transplantationsmedizin, sowohl in der Abklärung der Transplantationsfähigkeit wie auch in der Nachsorge nach einer Nierentransplantation.
Die Betreuung erstreckt sich auch auf Dialyse-Patient*innen, die in enger Kooperation mit dem ambulanten KfH‐Nierenzentrum Ingolstadt behandelt werden. Diese besondere Zusammenarbeit ermöglicht es, ambulante und stationäre medizinische Maßnahmen optimal aufeinander abzustimmen. Für die Patient*innen besteht damit ein vollständiges Versorgungsnetzwerk rund um die Uhr.
Nierenfunktionsstörungen oft zu spät diagnostiziert
Nierenfunktionsstörungen sind weit verbreitet und werden leider oft zu spät diagnostiziert. „Durch eine breite, interdisziplinäre Diagnostik und Therapie wollen wir den Krankheitsverlauf betroffener Patient*innen optimieren und so Lebensqualität und Prognose der Betroffenen nachhaltig verbessern“, sagt Prof. Bergler. Die Klinik für Nephrologie ist unter der Telefonnummer 0841-880 2101 erreichbar.
„Mit Prof. Bergler gewinnen wir einen Nephrologen von einem Universitätsklinikum mit einer hohen fachlichen Expertise und einem ausgeprägten Profil in der Übertragung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die tägliche Patientenversorgung. Ich freue mich auf einen gelungenen Generationswechsel in der Leitung der Klinik für Nephrologie“, erklärt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie sowie Ärztlicher Direktor. „Erkrankungen der Niere betreffen fast immer den ganzen Körper. Deshalb ist für eine innovative und patientengerechte Therapie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedensten Spezialisten wie am Klinikum Ingolstadt besonders wichtig“, sagt Jochen Bocklet, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit.
Berglers Arbeit war in den zurückliegenden Jahren von der Forschung, der Teilhabe an internationalen klinischen Untersuchungen zu verschiedensten Nierenerkrankungen und der Übertragung dieser neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in die alltägliche Patientenversorgung geprägt. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und hat in einer eigenen Arbeitsgruppe neben dem Stellenwert von Biomarkern bei der Erkennung des Fortschreitens chronischer Nierenveränderungen insbesondere Mechanismen des Immunsystems nach Nierentransplantation untersucht. Seine Arbeit wurde u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, wie z.B. im Sonderforschungsbereich 1350 „Tubulussystem und Interstitium der Niere: (Patho-) Physiologie und Crosstalk“.
Bergler stammt gebürtig aus Nürnberg, ist in Cham im Bayerischen Wald aufgewachsen und hat an der Universität Regensburg Medizin studiert. Seit 2016 war er Leitender Oberarzt der Abteilung für Nephrologie am Universitätsklinikum Regensburg. Er ist Facharzt für Innere Medizin mit der Schwerpunktbezeichnung Nephrologie sowie der Weiterbildung Spezielle Internistische Intensivmedizin. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Das KfH-Nierenzentrum in Trägerschaft des KfH Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e.V. stellt in der nephrologischen Sprechstunde die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen ebenso sicher wie die Nachsorge nach einer Nierentransplantation. Es bietet chronisch nierenkranken Patient*innen ambulant alle Dialyseverfahren an. Mit der Peritoneal‐ und der Hämodialyse stehen dabei zwei grundsätzlich gleichwertige Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl.
Das Klinikum Ingolstadt bietet als eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Bayern die Behandlung komplexer Krankheitsbilder in Wohnortnähe. Es fördert z.B. anwendungsbezogene Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Über 3.800 Mitarbeiter*innen versorgen jährlich rund 33.000 stationäre/teilstationäre sowie 68.000 ambulante Patient*innen in 21 Kliniken und Instituten. Zum Klinikum Ingolstadt gehört eines der größten deutschen Zentren für psychische Gesundheit in einem Allgemeinkrankenhaus.