Am 01.10. übernimmt Privatdozent Dr. Blerim Luani die Leitung der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin. Der Kardiologe besitzt große Erfahrung in der Behandlung von erkrankten Herzklappen und der koronaren Herzkrankheit (bei verengten oder verstopften Herzkranzgefäßen) und bringt eine besondere, sehr gesuchte Spezialisierung auf die Rhythmologie mit. Er wechselt vom Johannes Wesling Universitätsklinikum in Minden (Nordrhein-Westfalen) nach Ingolstadt.

In diesem noch jungen Universitätsklinikum hat der 46-Jährige in den vergangenen sechs Jahren die interventionelle Klappentherapie geleitet und die Abteilung Rhythmologie (Elektrophysiologie) aufgebaut. Dort werden Patient*innen mit Herzrhythmusstörungen behandelt, die zum Beispiel unter anfallsartigem Herzrasen, unregelmäßigem Herzschlag, Schwindel oder Ohnmacht leiden. Spezielle Herzmuskelzellen leiten elektrische Ströme durch das Herz und sorgen für eine geregelte Funktion des Herzmuskels. Durch gezielte Verödung abnormer Leitungsstrukturen im Herzen oder durch eine Therapie mit Schrittmacher (Einkammer- oder Mehrkammersysteme) und Defibrillatoren können die meisten Herzrhythmusstörungen behandelt werden.

Ingolstadt ist dem neuen Direktor der Kardiologie von seinem Praktischen Jahr als Medizinstudent an der Ludwig-Maximilians-Universität München bekannt: „Im Herzkatheterlabor in Ingolstadt habe ich vor 20 Jahren meine erste Intervention an den Herzkranzgefäßen gesehen, und das hat die Faszination für dieses Fach befeuert“, erzählt Luani. Eine emotionale Verbundenheit mit dem Klinikum und einer der schönsten Städte Oberbayerns sei immer geblieben.

Alle modernen kardiologischen Interventionen werden angeboten

„Das Klinikum ist bereits eine exzellente Adresse für die Therapie komplexer Koronarerkrankungen, bei Herzinfarkten und bei strukturellen Herzerkrankungen“, stellt der neue Direktor fest: „Alle modernen kardiologischen Interventionen werden hier angeboten, darunter die kathetergesteuerte Behandlung von Herzklappenfehlern. Bei der Katheterablation, um Herzrhythmusstörungen zu behandeln, bewegt sich das Klinikum auf dem Niveau deutscher Universitätsklinika.“ Interventionell bedeutet, dass der Kardiologe zum Beispiel über einen Kathetereingriff bei einer undichten Herzklappe die Funktion wiederherstellt oder verengte Herzkranzgefäße erweitert.

Die Kardiologie arbeitet seit vielen Jahren u. a. eng mit der Klinik für Gefäßchirurgie und dem Institut für Radiologie im Klinikum zusammen. Eine erfolgreiche Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängt von der Vernetzung mit anderen medizinischen Disziplinen ab, wie sie am Klinikum Ingolstadt gegeben ist.

Kardiologie ist ein sich besonders schnell entwickelndes Fach

„Die Kardiologie gehört zu den medizinischen Disziplinen, die sich schnell weiterentwickeln. Mittels minimal-invasiver Eingriffe werden schwerwiegende Erkrankungen therapiert und ein großer Nutzen für die Patient*innen auf besonders schonende Weise erzielt. Umso wichtiger ist es, dass wir für Ingolstadt einen Spezialisten gewonnen haben, der die technische Entwicklung in seinem Fach in einigen Universitätsklinika vorangetrieben hat und jetzt die Erfahrung mit den aktuellsten Therapien nach Ingolstadt bringt“, erklärt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie sowie Ärztlicher Direktor. Mit Luani wechseln weitere Spezialist*innen für die interventionelle Kardiologie und Rhythmologie aus seinem Team nach Ingolstadt.

Luani ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, trägt die Zusatzbezeichnung internistische Intensivmedizin und hat fünf Zusatzqualifikationen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie erworben. Seine Klinik führt eine der drei Intensivstationen im Klinikum Ingolstadt und gemeinsam mit der Klinik für Akut- und Notfallmedizin (Leitung Dr. Stephan Steger) die zertifizierte Chest-Pain-Unit (Brustschmerz-Einheit). Gemeinsam mit der Notfallklinik und der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin (Leitung: Prof. Dr. Martina Nowak-Machen) unterhält die Kardiologie das zertifizierte Cardiac-Arrest-Center für die Behandlung von Herzstillständen.

„Wir heißen den neuen Direktor der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin herzlich willkommen, der eine der großen Kliniken im Haus leiten wird. Die Intensivstationen und Herzkatheterlabore ziehen 2024 in einen komplett neu ausgebauten Bereich des Klinikums um, der für schwerstkranke Patient*innen beste Bedingungen und für Mitarbeiter*innen modernste Arbeitsplätze bieten wird“, sagt Jochen Bocklet, Geschäftsführer für Finanzen und Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit.

Die Notwendigkeit für offene herzchirurgische Eingriffe soll reduziert werden

Eine Voraussetzung für die umfangreiche Abdeckung möglicher Therapien in der Kardiologie sind die beiden Hightech-Herzkatheterlabore im Klinikum Ingolstadt. Zusätzlich ist es möglich, Ultraschallbilder aus den Gefäßen zu liefern und besonders präzise Interventionen am Herzen möglich zu machen. Luani plant die Behandlung von chronischen Koronarverschlüssen und komplexen Koronarstenosen voranzubringen, damit die Notwendigkeit für offene herzchirurgische Eingriffe für Patient*innen des Klinikums Ingolstadt weiter reduziert wird. Besondere Erfahrung besitzt der neue Direktor der Kardiologie auch beim Einsatz von Herzrhythmusimplantaten, die vor Herzrhythmusstörungen schützen und bei bestimmten Indikationen lebensrettend sind.

Der verheiratete Vater von zwei Kindern ist seit 1996 in Deutschland und war für seine weitere Spezialisierung unter anderem an den Universitätsklinika Ulm und Magdeburg tätig. In seiner Forschungsarbeit hat sich Luani mit der strahlenfreien Katheterablation befasst, bei der keine Strahlenbelastung für Patient*innen und Mitarbeiter*innen entsteht. Sein Ziel ist es, dass im Herzkatheterlabor der Zukunft keine schweren Bleischürzen mehr getragen werden müssen.

Veröffentlicht: 29. September 2023 | Aktualisiert: 11. November 2024 | Kategorien: Pressemitteilungen |
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