Dem Hausärzte-Mangel entgegenwirken
21. Oktober 2022
Das Klinikum Ingolstadt engagiert sich in Zukunft nicht nur für die Ausbildung von spezialisierten Fachärzt*innen, sondern auch für die Ausbildung in der Allgemeinmedizin. Dazu schließt das Klinikum einen Weiterbildungsverbund mit Hausärzt*innen in Ingolstadt.
Ziel ist es, in der Region Ingolstadt eine möglichst lückenlose Qualifizierung für den Hausarzt-Nachwuchs zu organisieren. Junge Ärzt*innen müssen auf dem Weg zum Facharzt für Allgemeinmedizin verschiedene Weiterbildungsabschnitte absolvieren – eine Ausbildung nach Abschluss des Studiums. Innerhalb der Weiterbildungszeit über fünf Jahre müssen sie zum Beispiel zwölf Monate in der stationären Akutversorgung in der Inneren Medizin und 24 Monate in der ambulanten hausärztlichen Versorgung ableisten.
„Im Augenblick müssen angehende Allgemeinmediziner*innen öfter den Arbeits- und Wohnort wechseln, um alle geforderten Stationen abzudecken. Wir wollen Interessierten eine kontinuierliche Weiterbildung in unserer Region anbieten, die die gesamte Zeitdauer der Weiterbildung im stationären und niedergelassenen Bereich abdeckt“, erklärte Prof. Dr. Josef Menzel, Direktor der Klinik für Gastroenterologie mit Infektiologie, Diabetologie und Hämato-Onkologie im Klinikum Ingolstadt. Er wird auf Seiten des Klinikums der Ansprechpartner für künftige Allgemeinmediziner*innen. Auf Hausarzt-Seite übernehmen Dr. Martina Hoffmann und Dr. Kirstin Butt diese Aufgabe.
Bereits jetzt sinkt auch in Ingolstadt die Zahl der Allgemeinärzt*innen, die in der hausärztlichen Versorgung tätig sind. „Es ist zu befürchten, dass sich dieser Prozess durch die Aufgabe von Praxen noch weiter beschleunigen wird. Mit der Ausbildung von Allgemeinmediziner*innen, die sich anschließend hoffentlich in Ingolstadt niederlassen, will das Klinikum Ingolstadt diesem Trend entgegenwirken und einen Beitrag für die Sicherstellung der ambulanten Versorgung der Bevölkerung leisten“, sagt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie sowie Ärztlicher Direktor. Für eine Beteiligung von weiteren niedergelassenen Hausärzt*innen wie auch weiteren kommunalen Krankenhäusern ist der Weiterbildungsverbund offen, der mit der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin bei der Bayerischen Landesärztekammer in München kooperiert.
Prof. Babür Aydeniz (Direktor der Frauenklinik am Klinikum), Prof. Karlheinz Seidl (Direktor der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Klinikum), Prof. Andreas Manseck (Direktor der Klinik für Urologie am Klinikum), Dr. Anton Böhm (Allgemeinmediziner in Ingolstadt), Dr. Sigurd Eisenkeil (Allgemeinmediziner in Eichstätt), Dr. Margret Bauer (Allgemeinmedizinerin in Eichstätt), Prof. Josef Menzel (Direktor der Klinik für Gastroenterologie mit Hepatologie und Infektiologie, Diabetologie und Hämato-Onkologie am Klinikum), Dr. Stephan Steger (Direktor der Klinik für Akut- und Notfallmedizin am Klinikum), Dr. Kirstin Butt (Allgemeinmedizinerin in Ingolstadt), Dr. Andreas Tiete (Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie sowie Ärztlicher Direktor am Klinikum), Karin Burtscher (Leiterin Personalwesen am Klinikum), Martina Hoffmann (Allgemeinmedizinerin in Ingolstadt), Jochen Bocklet (Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit am Klinikum), Dr. Cornelia Dodeller (Stv. Leiterin der KoStA), Prof. Andreas Schuld (Stv. Direktor des Zentrums für psychische Gesundheit am Klinikum), Prof. Markus Rentsch (Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum), Dr. Siegfried Schulz (Allgemeinmediziner in Ingolstadt) (v. l.)