Ingolstadt/Pfaffenhofen, 19. Juli 2017 – Die 4. Fachtagung für ein gesundes Berufsleben des Gesundheitsnetzwerkes Leben in der Danuvius Klinik in Pfaffenhofen ist beendet. Experten aus der Praxis vermittelten die Auswirkungen von schweren Kopfverletzungen, gaben einen Einblick in die Schulter/ Knie-Anatomie, in die Operationsmethoden, die Therapiemethoden und erläuterten die Inhalte sowie die Möglichkeiten einer bestehenden Versorgungskette von Prävention, Rehabilitation und Nachsorgemaßnahmen. Zeitgleich wurde aufgezeigt, wie der Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess durch die Zusammenarbeit mit den Betriebsärzten erleichtert werden kann. Alle Akteure waren sich darin einig, dass durch eine Versorgungskette die Qualität in der Versorgung verbessert und eine Über-/ Unterversorgung vermieden werden kann.
Diskussion über mehr Gesundheit im Berufsleben
Zeitgleich können gezielte Präventionsmaßnahmen vor Verletzungen schützen und Krankheit sowie Arbeitsunfähigkeit vermeiden oder verkürzen. Ein Einblick in die umfassenden Arbeitsbereiche der Netzwerkpartner, bis hin zur gezielten Einzelberatung, wurde an den Informationsständen von GOIN, des Reha-Zentrums PASSAUER WOLF Reha • Hotelkliniken, rehabewegt e.V., der Audi BKK, der Danuvius Kliniken sowie des Wundzentrums ermöglicht.
Für Gerhard Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Audi BKK, wurden auch bei der vierten Fachtagung die Erwartungen erfüllt. „Fünf Jahre Gesundheitsnetzwerk Leben zeigen uns, dass wir gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren die richtige Entscheidung getroffen haben. Mit der sektorenübergreifenden Gesundheitsstrategie für ein gesundes Berufsleben und Bürokratieabbau haben wir die Weichen für schnellere Hilfe und mehr Qualität in der Versorgung gestellt und zeitgleich haben wir die ersten Schritte zur Vermeidung von Über- und Unterversorgung realisieren können. Seit Bestehen unseres Netzwerkes gab es keinen Stillstand in der Entwicklung. Das unermüdliche Engagement aller Akteure ist immer wieder beeindruckend und verdient großen Respekt. Gemeinsam stellen wir uns den Problemen und sorgen für mehr Gesundheit in der Region“, erläutert Fuchs.
Professor Dr. med. Wenzl spricht über unerwartete Gefahren im Alltag: „Helmlos ist Hirn-los“
„Hier kann ich mich nur anschließen“, erklärt Prof. Dr. Michael Wenzl, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie im Klinikum Ingolstadt. „Entscheidend ist aber immer auch das Verhalten jedes Einzelnen und die Bereitschaft, einen neuen Weg mitzugehen. Wie leichtfertig wird manchmal die Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Nach dem Motto, was soll schon passieren, wenn ich ohne Helm mit dem Fahrrad durch die Stadt fahre. Viele Unternehmen fördern zur Gesunderhaltung ihrer Belegschaft die Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit. Leider weisen nur sehr wenige Firmen darauf hin, dass auch die Nutzung eines Fahrradhelms die Gesundheit schützt und unentbehrlich ist. Wenn schon Prävention, dann doch bitte auch ganzheitlich. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn wir in der Region künftig nur noch sehr selten schwere Kopfverletzungen durch Fahrradstürze behandelt müssten“, so Prof. Dr. Wenzl.
Mario Küfner, niedergelassener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Pfaffenhofen, fügt hinzu: „Präventionsmaßnahmen sollten immer die ganzheitliche Betrachtung des Menschen in den Lebenswelten beinhalten. Deshalb ist auch die Zusammenarbeit mit den Arbeitsmedizinern und Betriebsärzten so wichtig. Gerade Menschen im Berufsleben stehen vor sehr vielen unterschiedlichen Herausforderungen. Wir haben heute die Situation einer verlängerten Lebensarbeitszeit. In immer mehr Familien werden neben den Kindern auch pflegebedürftige Angehörige betreut. Die physische und psychische Belastung ist entsprechend hoch, sodass auf die eigene Gesundheit nicht immer ausreichend geachtet wird. Häufig begeben sich Betroffene viel zu spät in ärztliche Behandlung. Dadurch werden nicht nur die chirurgischen Eingriffe erschwert, sondern auch die folgende Versorgungskette ist viel aufwendiger und umfangreicher. Die Gesundheitsuntersuchungen in den Unternehmen wie z.B. der umfassende Check-up bei der AUDI AG oder auch die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen bei Beschäftigten in der Gesundheitsversorgung und viele weitere Angebote an die Belegschaft im Rahmen des ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements sind wichtige Module, um berufstätige Menschen zeitnah in die richtige Versorgung zu übergeben. Sport in der Freizeit ist wichtig, um gesund zu bleiben. Wer aber durch übertriebenen sportlichen Ehrgeiz oder leichtfertigen Umgang z.B. nach einer Kreuzbandoperation seine Gesundheit aufs Spiel setzt, kann leider ohne Unterstützung auch sehr schnell ins „berufliche Abseits“ geraten“.
Das Gesundheitsnetzwerk Leben setzt sich unter der Federführung der Audi BKK für ein gesundes Berufsleben in der Region Ingolstadt ein. Ziel des Netzwerkes ist es, die medizinische Versorgung, bestehende Strukturen sowie Versorgungsabläufe zu optimieren, um zum Wohle der Patienten eine lückenlose Versorgungskette zu gewährleisten. Derzeit gehören folgende Partner dem Netzwerk an: Audi BKK, AUDI AG, Klinikum Ingolstadt, Automotive Safety Technologies GmbH, Ingolstädter Anzeiger, Praxisnetz GOIN, Praxisverbund Seelische Gesundheit (PSIN), Danuvius Klinik GmbH®, Deutsche Psychotherapeutenvereinigung, PASSAUER WOLF Reha • Hotelkliniken, rehabewegt e.V., WundZentrum, Praxis Penther & Partner, Katholische Universität Ingolstadt-Eichstätt, Arbeitnehmerpastoral der Diözese Eichstätt, Bayerische TelemedAllianz, MDK Bayern, Klinik Höhenried gGmbH, Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd, Deutsche Rentenversicherung Bund, Agentur für Arbeit, IG-Metall, Verdi, DGB, Sozialpsychiatrische Dienst der Caritas, Suchtambulanz Caritas-Kreisstelle Ingolstadt, Burnout Fachberatung,
ZPPM im MZG, Physio Competence, bbw und bfz Gesundheit & Soziales Kompetenzzentrum, aLIVE-Service GmbH.