In Deutschland erhalten jährlich schätzungsweise ca. 28.000 Frauen und ca. 33.000 Männer die Diagnose Darmkrebs. Im gleichen Zeitraum erkranken 20.000 Menschen in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs, mit zunehmender Tendenz. Beide Erkrankungen zählen damit zu den häufigsten Krebsarten in unseren Breiten und sind bei rechtzeitiger Diagnose sehr gut behandelbar. Grundsätzlich bestehen die Behandlungen mittlerweile über die Chirurgie hinaus in verschiedenen kombinierten Behandlungsbausteinen, die ein sehr strukturiertes Vorgehen erfordern. Daher sind Patientinnen und Patienten in einem zertifizierten Krebszentrum am besten aufgehoben. Kürzlich wurde das am Klinikum befindliche Pankreaszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgreich erstzertifiziert, das Darmzentrum Ingolstadt im gleichen Zuge re-zertifiziert – und das bereits seit 15 Jahren. Beide Zentren bilden zusammen das neue Viszeralonkologische Zentrum. Mit der Verleihung bescheinigt die Deutsche Krebsgesellschaft dem Klinikum eine hervorragende Behandlungsqualität auf dem Gebiet der onkologischen Therapie und Chirurgie.
„Wir freuen uns sehr über die Erstzertifizierung des Pankreaszentrums und erneute Zertifizierung unseres Darmzentrums, wodurch der Grundstein zu einem großen Viszeralonkologischen Zentrum nach den Standards der Deutschen Krebsgesellschaft gelegt ist. Durch unser großes interdisziplinäres Team, die enge Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern und unsere sehr gute technische Ausstattung können wir unseren Patientinnen und Patienten mit bösartigen Erkrankungen der inneren Organe die höchste Behandlungsqualität in Diagnostik, Vorbehandlung und von der OP bis zur Nachsorge bieten“, sagt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie, Ärztlicher Direktor, Klinikum Ingolstadt. Die Zusammenarbeit von Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen führt nachweislich zu einem besseren Behandlungsergebnis für die Patienten. Sie bietet die Gewähr für eine umfassende, ganzheitliche Therapie, die alle Aspekte und Ausprägungen der Krankheit berücksichtigt und behandelt.
„Ein gut funktionierendes, qualifiziertes und etabliertes Viszeralonkologisches interdisziplinäres Zentrum bildet die Grundvoraussetzung für die hochqualitative Behandlung von Krebserkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs“, erläutert Prof. Dr. Markus Rentsch, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum Ingolstadt.
Hervorragende Behandlungsqualität bestätigt
In die Bewertung der Deutschen Krebsgesellschaft flossen sowohl die Anzahl der durchgeführten Operationen, als auch deren Behandlungserfolge vor dem Hintergrund strukturierter Qualitätskontrolle mit ein. Das Ergebnis: Die DKG hob in der Gesamtbewertung die sehr gute operative Ergebnisqualität besonders hervor. Und auch in der Überprüfung der Strukturen der Klinik schlossen das Darmzentrum Ingolstadt sowie das Pankreaszentrum sehr gut ab. Je nach individueller Erkrankungsform besteht die Möglichkeit der offenen oder minimalinvasiven bzw. roboterassistierten Operation.
Die hervorragenden Versorgungsstrukturen wurden aber auch bei den nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten bestätigt. „Es freut uns sehr, dass die Deutsche Krebsgesellschaft mit der Zertifizierung die ausgezeichnete umfassende klinische Versorgung in allen Dimensionen bestätigt“, so Prof. Dr. Josef Menzel, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Hämatologie-Onkologie am Klinikum Ingolstadt. „Wir von der Medizinischen Klinik II stehen in dem interdisziplinären Zentrum für eine hervorragende endoskopische und Ultraschall-Diagnostik und Therapie sowie eine individualisierte medikamentöse Tumortherapie, die wir zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen im ambulanten Bereich auf höchstem Niveau anbieten.“ Im interdisziplinären Viszeralonkologischen Zentrum können somit, je nach individueller Erkrankungsform, verschiedene Behandlungsbausteine für eine ganzheitliche Therapie, die alle Aspekte und Ausprägungen der Krankheit berücksichtigt, miteinander kombiniert werden.
Mit Blick auf die weiteren Pläne des Viszeralonkologischen Zentrum des Klinikums sagt Prof. Dr. Markus Rentsch: „Perspektivisch ist für die kommenden Monate auch die Zertifizierung des Magen- und Leberkrebszentrums angedacht, um das Spektrum der zertifizierten Zentren zu maximieren und hierdurch den herausragenden Charakter der Behandlungsqualität onkologischen Erkrankungen weiter zu etablieren.“