Mit den Kindern oder Enkeln toben, spazieren gehen oder im Garten arbeiten: eigentlich alltägliche Dinge. Doch viele Menschen können sie nicht genießen, weil sie Arthrose und damit Schmerzen haben. Deshalb lädt das Klinikum Ingolstadt am Donnerstag, 29. Juni 2017, um 17 Uhr zum Vortrag „Arthrose – was nun?“ ein. Der Vortrag von PD Dr. Matthias Aurich, dem Leiter der Sektion Orthopädische Chirurgie, findet im Veranstaltungsraum „Oberbayern“ statt.
Bis zu acht Millionen Deutsche leiden schätzungsweise unter Gelenkverschleiß, wobei keineswegs nur ältere Menschen betroffen sind“, weiß PD Dr. Aurich. Besonders häufig tritt die Abnutzung an Knie und Hüfte auf, kann aber genauso an Schultern, Ellenbogen, Sprunggelenk, Zehen oder Fingern vorkommen. „Am Anfang bemerkt der Patient vielleicht hin und wieder eine Schwellung oder das Gelenk ist etwas unbeweglich, steifer als sonst. Ganz typisch ist, dass die Betroffenen sich hinsetzen und sich beim Aufstehen wie eingerostet fühlen“, beschreibt der erfahrene Mediziner die frühen Symptome. Erst im weiteren Verlauf kommen Schmerzen hinzu. Diese treten anfänglich nur bei Belastung, später dauerhaft auf und können die Lebensqualität deutlich einschränken.
Die Ursachen der „Volkskrankheit Arthrose“ sind unterschiedlich: häufigster Auslöser ist der altersbedingte Verschleiß. Im Lauf der Lebensjahre wird die Knorpelschicht, die die Gelenke umgibt, dünner bis irgendwann Knochen an Knochen reibt. Aber auch Fehlstellungen wie X- oder O-Beine, ein Unfall, Vererbung oder Überlastung können Arthrose begünstigen. Doch auch der eigene Lebenswandel kann für den Verschleiß verantwortlich sein. So schaden wenig Bewegung und Übergewicht den Gelenken zusätzlich.
Es muss nicht immer ein neues Gelenk sein
Doch was tun, wenn der Verschleiß schon zu weit fortgeschritten ist und der Arzt eine Arthrose diagnostiziert hat? „Es muss nicht immer gleich operiert oder ein neues Gelenk eingesetzt werden“, gibt PD Dr. Aurich Entwarnung. Gerade im Anfangsstadium können Physiotherapie, Akkupunktur, Einlagen und Bandagen sowie – im akuten Fall – Medikamente sehr gut helfen. Auch ausreichend Bewegung, eine Gewichtsabnahme sowie gesunde Ernährung unterstützen dabei, die Beschwerden zu lindern und den weiteren Verlauf der Arthrose hinauszuzögern.
„Wenn das alles jedoch keine Linderung bringt und der Patient sich nur noch unter Schmerzen bewegen kann, so muss als letzte Möglichkeit auch an eine Operation gedacht werden“, so der Orthopäde. Hierfür stehen am Klinikum Ingolstadt modernste Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das Spektrum reicht von gelenkerhaltenden Operationen, wie Umstellungsosteotomien am Knie oder Arthroskopien bei kleinen Schäden, überTeilendoprothesen bis hin zum kompletten Gelenkersatz. Auch der Wechsel von bereits eingesetzten Prothesen kann am Klinikum Ingolstadt erfolgen. Wann immer möglich operieren PD Dr. Aurich und sein Team minimal-invasiv, das heißt mit wenigen kleinen Schnitten. Das schont Muskeln und Gewebe und der Patient hat weniger Schmerzen und es bleiben kaum sichtbare Narben. Beim Einsatz eines künstlichen Gelenkes ist die exakte Positionierung entscheidend für das spätere Ergebnis. Deshalb arbeitet das Klinikum in vielen Fällen mit Hilfe einer computergesteuerten Navigation, die zu größerer Präzision und mehr Sicherheit für den Patienten führt.
Mehr über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden, Ursachen und Vorbeugung von Arthrose erfahren Betroffene von PD Dr. Aurich am 29. Juni um 17 Uhr im Klinikum Ingolstadt. Er wird im Anschluss auch für Fragen zur Verfügung stehen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.