Seit wenigen Wochen ist im Klinikum ein neues Gerät zur Platzierung von Implantaten in der orthopädisch-unfallchirurgischen Medizin im Einsatz. Das O-arm Bildgebungs- und StealthStation Navigationssystem ermöglicht – neben hochauflösender intraoperativer 3D-Bildgebung – eine sehr exakte und damit besonders sichere Implantatplatzierung. Zudem wird durch die neue Technik die Strahlenbelastung für Patienten/-innen und Mitarbeiter/-innen reduziert.
„Unsere Patientinnen und Patienten profitieren zukünftig von einer der modernsten Bildgebungs- und Navigationseinheiten. Weichteilschonendes, minimalinvasives Operieren und höchste chirurgische Präzision, selbst bei komplexen anatomischen Strukturen wie Wirbelsäule oder Becken, sind die maßgeblichen Vorteile unseres Systems“, betont Prof. Dr. Hans-Georg Palm, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Zukünftig werden wir den O-arm vornehmlich in der Wirbelsäulenchirurgie einsetzen, aber auch bei bestimmten Verletzungen an Becken und Extremitäten.“
Für die Wirbelsäulenchirurgie gibt es im Klinikum Ingolstadt ein eigenes Zentrum, das Interdisziplinäre Wirbelsäulenzentrum unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Blattert. Gemeinsam mit dem Team der Neurochirurgie, unter Leitung von Prof. Dr. Siamak Asgari und dem Team der Orthopädie und Unfallchirurgie, unter Leitung von Prof. Dr. Palm, behandelt Prof. Blattert dort Patientinnen und Patienten mit Verletzungen und Erkrankungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule.
Prof. Blattert bringt langjährige Erfahrung in der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen mittels Navigationsgeräten mit, bereits vor knapp 20 Jahren hat er erstmals mit dieser Technologie gearbeitet. Im Klinikum Ingolstadt ist nun ein Gerät der neuesten Generation eingezogen. „Bei der Behandlung der Wirbelsäule kommt es auf allerhöchste Präzision an“, betont Prof. Blattert. „Das neue Navigationsgerät ist ein mehrdimensionales intraoperatives chirurgisches Bildgebungssystem, das uns während des Eingriffs sowohl hochauflösende 3D-Bilder in Echtzeit, als auch 2D-Ansichten von mehreren Ebenen zur Verfügung stellt, wodurch eine noch präzisere Behandlung von beispielsweise Abnutzungserkrankungen, Fehlstellungen, Wirbelbrüchen oder Tumoren und Entzündungen an der Wirbelsäule möglich sind.“
Pro Jahr werden mit dem neuen Navigationssystem am Klinikum Ingolstadt rund 1.000 Patientinnen und Patienten behandelt werden.
„Wir freuen uns, unseren Patientinnen und Patienten am Klinikum Ingolstadt dank modernster Technik und hochqualifizierter Fachkräfte die bestmögliche Behandlung bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern zu bieten“, sagt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie, Ärztlicher Direktor. „Als überregionales TraumaZentrum DGU nimmt das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie eine wichtige Rolle in der Versorgung Schwerstverletzter in der Region 10 und darüber hinaus wahr.“
Auch in anderen Fachbereichen des Klinikums Ingolstadts werden Operationen mittels Navigation durchgeführt, wie etwa in der Neurochirurgie im Bereich der Gehirn- und Schädelbasischirurgie.