Der Darm ist ein Hochleistungsorgan, das großen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Kurz: Geht es dem Darm gut, geht es uns gut. Eine der gefährlichesten Darmerkrankungen ist der Darmkrebs. Frühzeitig erkannt, ist er meist heilbar. 2002 wurde deshalb der März als Darmkrebsmonat ins Leben gerufen, um auf die überlebenswichtige Funktion der Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam zu machen. Auch wenn der März schon fast vorbei ist: Haben Sie an Ihren Vorsorgetermin gedacht?

Doch bei vielen Menschen ist die Darmgesundheit aus dem Takt geraten. Die Folgen reichen von Übelkeit, Durchfall und Bauchkrämpfen bis hin zu Blähungen oder Verstopfungen. Oft sind die genannten Symptome nur vorübergehend und gut mit Hausmitteln oder Medikamenten aus der Apotheke zu beheben. „Doch wenn Beschwerden länger anhalten oder immer wieder kommen, sollten Betroffene nicht zögern und einen Arzt aufsuchen“, rät Prof. Stefan Hosch, Leiter des Darmzentrums und Chefarzt der Chirurgischen Klinik I im Klinikum Ingolstadt. Denn dann könnten chronische Entzündungen oder gar gefährliche Wucherungen hinter den Leiden stecken.
Darmkrebs als zweithäufigste Krebserkrankung
Denn im Darm lauert eine der gefährlichsten Krankheiten: Der Darmkrebs. Er ist mit rund 70.000 Neuerkrankungen die zweithäufigste Tumorerkrankung in Deutschland. Etwa 30.000 Menschen sterben jährlich daran, das sind fünf Mal so viele wie im Straßenverkehr. Dabei wäre es in vielen Fällen vermeidbar: „Mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Polypen, die zu bösartigen Tumoren werden können, frühzeitig erkannt und das Risiko beseitigt werden, bevor der Krebs überhaupt entsteht“, erklärt Prof. Hosch: „Bemerken wir den Krebs bereits im Frühstadium, können bis zu 90 Prozent der Patientinnen und Patienten vollständig geheilt werden.“ Prof. Menzel ergänzt: „Eine ballaststoffreiche und fleisch- und fettarme Ernährung, Nichtrauchen und wenig Alkohol sowie ausreichend Bewegung senken nicht nur das Darmkrebsrisiko, sondern tragen allgemein zu einem gesunden Darm bei. Unerlässlich bleibt aber die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Arzt.“
Behandlungsangebote
Je nach Diagnose und Verlauf einer Darmerkrankung kann eine Behandlung auch ohne Operation erfolgen. Die Darmspezialisten des Klinikums setzen dabei entweder auf medikamentöse Therapien oder die Endoskopie. Bereits während einer Darmspiegelung können Polypen erkannt und entfernt werden, bevor sie zu bösartigen Tumorgeschwülsten mutieren. Doch nicht jede Erkrankung lässt sich konservativ behandeln. „Sofern eine Operation notwendig ist, setzen wir wenn möglich auf die minimal-invasive Schlüssellochtechnik mit kleinen Schnitten. Dieses Verfahren ist für die Patienten in der Regel am schonendsten und verspricht die schnellste Genesung“, erklärt Prof. Hosch. Daneben werden im Klinikum auch alle komplexeren Operationsverfahren sowie ergänzende Chemotherapie angeboten.
